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Experte: Hypothekenvergabe in China fahrlässiger als in USA

12. August 2007
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Die US-Hypothekenkrise lässt auch an anderen Orten der Welt die Angst vor Bankenpleiten wachsen. Noch fahrlässiger als in den USA sei die Kreditvergabe in China, sagte ein Experte. Die chinesischen Banken, die Hypothekenkredite über umgerechnet 289 Milliarden Euro gewährt hätten, nähmen keine Bonitätsprüfungen vor, zitierte die Zeitung "South China Morning Post" am Sonntag den Finanzexperten Yi Xianrong von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. In den USA gebe es zumindest Kreditwürdigkeitsprüfungen. In China dagegen könne sich jeder Geld zum Hausbau borgen.

In dem Land, das einen rasanten Wirtschaftsaufschwung erlebt, boomt der Immobilienmarkt. Die rapide wachsende Mittelklasse leistet sich in großem Stil neue Wohnungen. Die Behörden befürchten jedoch vor allem in großen Städten wie Shanghai ungezügelte Spekulationen und eine starke Übertreibung bei den Preisen und versuchen daher, den Markt zu zügeln: Zinserhöhungen, strengere Regeln für ausländische Investoren und Anreize zum Bau billigerer Wohnungen gehören zu den staatlichen Gegenmaßnahmen. Andererseits ist die Verbriefung von Hypotheken in China nicht sehr weit verbreitet. In den USA hatten Zahlungsausfälle bei zweitklassigen Hypotheken Banken in die Pleite getrieben und eine Krise an den Finanzmärkten ausgelöst.