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Wallstreet-Banker gewinnt Wahl

10. Juni 2016

Der künftige Präsident in Peru ist ein Mann der Wirtschaft, der seine Meriten in New York verdient hat. In der Stichwahl ging es auch darum, ob die Schatten der Vergangenheit wiederkehren - mit einer Tyrannen-Tochter.

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Peru Präsidentschaftswahl Pedro Pablo Kuczynski
Bild: Reuters/M. Bazo

Mit hauchdünnem Vorsprung hat der ehemalige Wallstreet-Banker Pedro Pablo Kuczynski (Artikelbild) die Präsidentenwahl in Peru für sich entschieden. Nach Auszählung aller Stimmen kam der 77-Jährige auf 50,12 Prozent. Seine Kontrahentin Keiko Fujimori erreichte einen Stimmenanteil von 49,88 Prozent, wie die Wahlbehörde mitteilte. Offiziell werde der Sieger der Stichwahl aber erst verkündet, wenn Einsprüche gegen 0,2 Prozent der Wahlzettel überprüft worden seien.

"Es gibt viel zu tun. Es ist noch nicht ganz amtlich, aber wir sind kurz davor", sagte Kuczynski vor seinem Haus in Lima, nachdem die Wahlbehörde das Ergebnis bekannt gegeben hatte. Auf seinem Twitter-Konto schrieb er "Danke Peru! Es ist Zeit, für die Zukunft unseres Landes zusammenzuarbeiten." Kuczynski gilt als rechtsliberal. Er hatte im Wahlkampf auf seine Erfahrungen als ehemaliger Banker, Minister und kurzfristiger Regierungschef verwiesen.

Unterlegene Favoritin

Seine Rivalin Fujimori äußerte sich zunächst nicht. Sie war als Favoritin in die Stichwahl am vergangenen Sonntag gegangen, nachdem sie die erste Wahlrunde im April mit 40 Prozent der Stimmen klar für sich entschieden hatte. Kuczynski erreichte damals 21 Prozent. Das neue Staatsoberhaupt soll sein Amt Ende Juli als Nachfolger des Linksnationalisten Ollanta Humalasein antreten.

Kritiker hatten davor gewarnt, dass Fujimori - einmal an der Macht - den autoritären Regierungsstil ihres Vaters übernehmen könnte. Der frühere Präsident Alberto Fujimori, der Peru von 1990 bis 2000 mit harter Hand regierte, verbüßt wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine 25-jährige Haftstrafe.

jj/SC (dpa, afp)