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PolitikAsien

Ex-Ministerpräsident Shinzo Abe beigesetzt

12. Juli 2022

Erst am Freitag war ein Attentat auf den japanischen Ex-Ministerpräsidenten Shinzo Abe verübt worden. Wenig später verstarb er im Krankenhaus. Nun fand in Tokio die Beisetzungszeremonie im privaten Kreis statt.

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Japan | Beerdigung Shinzo Abe
Vor dem Tempel Zojoji versammelten sich viele TrauerndeBild: Yoshitaka Nishi/Yomiuri Shimbun/AP Photo/picture alliance

Abschied von Shinzo Abe

Angehörige und Freunde des ermordeten japanischen Ex-Ministerpräsident Shinzo Abe sind zu dessen Beisetzungszeremonie in einem Tempel in Tokio zusammengekommen. Die Trauerfeier im Zojoji-Tempel fand im privaten Kreis statt, eine öffentliche Zeremonie ist erst für einen späteren Zeitpunkt geplant.

Dennoch versammelte sich vor dem Tempel eine größere Menschenmenge, um Abe die letzte Ehre zu erweisen. Viele Menschen brachten Blumen mit, viele trugen Schwarz. "Ich kann meine Trauer nicht überwinden, deswegen bin ich hergekommen, um Blumen niederzulegen und ein Gebet zu sprechen", sagte der 41-jährige Tsukasa Yokawa. Er bezeichnete Abe als "großen Ministerpräsidenten", der viel getan habe, um Japans globale Rolle zu stärken.

Japan | Beerdigung Shinzo Abe
Die Trauerfeier fand im Zojoji-Tempel in Tokio stattBild: Yuichi Yamazaki/Getty Images

Abe war am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in der westjapanischen Stadt Nara niedergeschossen worden. Wenige Stunden später wurde der 67-Jährige im Krankenhaus für tot erklärt. Das Attentat wurde von einem 41-jährigen Arbeitslosen verübt. Die örtliche Polizei räumte bereits ein, dass die Schutzmaßnahmen für Abe unzureichend gewesen seien.

Abe hatte Japan entscheidend geprägt

Abe war der am längsten amtierende Ministerpräsident Japans. Auch nach seinem Rücktritt 2020 war er in der regierenden LDP eine prägende Kraft. Mit den nach ihm benannten "Abenomics" krempelte Abe das Land um. Durch die aktive Wirtschaftsförderung aus lockerer Geldpolitik, hohen Staatsausgaben und Reformen gelang es Japan, ab 2012 die Wirtschaft anzukurbeln. In Abes Amtszeit fiel auch eine tiefgreifende Änderung der Außen- und Sicherheitspolitik. 2014 legte seine Regierung die Verfassung neu aus, so dass japanische Truppen erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg an Auslandseinsätzen teilnehmen konnten. Der Kurswechsel stieß jedoch in der Bevölkerung auch auf Kritik.

as/ie (afp, rtr)