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Evakuierung aus syrischen Städten angelaufen

28. Dezember 2015

Ein seltenes Abkommen zwischen syrischer Regierung und Rebellen steht offenbar vor dem Vollzug: Aus drei heftig umkämpften Städten werden die ersten von 450 Zivilisten und Kämpfern beider Seiten herausgeholt.

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Syrien Luftangriffe auf Sabadani
Die Rebellenhochburg Sabadani war im Sommer 2015 heftig umkämpftBild: picture alliance/abaca

Es kommt nicht oft vor, dass syrische Armee und Rebellen miteinander reden. In diesem Fall halten sich beide Seiten offenbar sogar an das Vereinbarte. Wie Aktivisten berichten, ist die letzte Phase zur Umsetzung eines Abkommens zwischen Rebellen und Regierung über die Verlegung von Kämpfern und Zivilisten angelaufen.

Auf dem Nachrichtendienst Twitter zeigte die syrisch-arabische Sektion der Hilfsorganistation Roter Halbmond Bilder eines langen Konvois von Krankenwagen, der angeblich am Montagmorgen unterwegs in die Stadt Sabadani, nahe der Grenze zum Libanon war.

Aus dem im Spätsommer heftig umkämpften Sabadani, der letzten Rebellenbastion an der Grenze zum Libanon, seien am Montag die ersten von 120 Kämpfern abgezogen worden. Das teilte die in Großbritannien ansässige und den Rebellen nahe stehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Kämpfer würden nun über den Libanon und die Türkei in andere noch von den Aufständischen gehaltene Gebiete in Syrien gebracht,

Im Gegenzug sollten aus den letzten von Regierungstruppen gehaltenen schiitischen Ortschaften in der nordwestlichen Provinz Idlib, Fua und Kafraja, mehr als 300 Zivilisten und Kämpfer in andere Städte unter Kontrolle von Damaskus gebracht werden, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. Ihre Angaben wurden von unabhängiger Seite zunächst nicht bestätigt.

UN-Vermittlung unter Beteiligung von Iran und Türkei

Die Verlegungen von Kämpfern beider Seiten ist der Abschluss eines dreistufigen Abkommens, das die Regierung und Aufständische im September unter UN-Vermittlung geschlossen hatten. An der Übereinkunft beteiligt waren auch Iran, der die Regierung in Damaskus unterstützt, und die Türkei, die auf Seiten der Opposition steht. Die erste Etappe war eine Waffenruhe, die zweite humanitäre Hilfe.

tön/fab (afp, rtr, ap)