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Europas älteste Eisbärin ist tot

27. Dezember 2021

An ihrem letzten Geburtstag aß sie noch eine komplette Fischtorte. Nun ruht Katjuscha für immer. Dem Berliner Zoo fehlt damit eine Tierart - jedenfalls vorerst.

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Berlin | Eisbärin Katjuscha
Auch große Bärinnen fangen klein an: 1984 hatte das Weibchen im Karlsruher Zoo das Licht der Welt erblicktBild: Maurizio Gambarini/dpa/picture alliance

Die älteste Eisbärin Europas ist im Berliner Zoo verendet. Sie wurde 37 Jahre alt, wie der Tiergarten mitteilte. In freier Wildbahn gelten 25 bis 30 Jahre als maximales Lebensalter. Pfleger fanden die Bärin bereits an Heiligabend leblos auf ihrer Außenanlage. Katjuscha - ihr Name ist die russische Koseform von Katharina - war bereits seit einigen Jahren herzkrank und daher in tierärztlicher Behandlung.

Zur Welt kam das Weibchen 1984 im Zoo Karlsruhe. Nach rund einem Jahr folgte der Wechsel nach Berlin. Zeitweise lebte Katjuscha im Zoo mit dem populären Eisbären Knut, der von Hand aufgezogen worden war, in einer Anlage. Knut wurde allerdings nur vier Jahre alt.

Seit 2015 als "gefährdet" eingestuft

Katjuscha schwächelte zuletzt deutlich. Sie zeigte altersbedingte organische Veränderungen und hatte massive Wassereinlagerungen. Doch bei passender Gelegenheit ließ sie es sich gutgehen: "Zu ihrem letzten Geburtstag im November hat sie sogar noch eine komplette Fischtorte verzehrt", sagte Zoo- und Tierpark-Direktor Andreas Knieriem.

Berlin | Eisbärin Katjuscha
Katjuscha verstand sich auf die Kunst des Lebens - ob mit oder ohne FischtorteBild: Maurizio Gambarini/dpa/picture alliance

Mit Katjuscha ist im Zoo Berlin nun die letzte Eisbärin gestorben. Wie es mit der Eisbärenhaltung am Hardenbergplatz künftig weitergeht, soll in den kommenden Wochen entschieden werden. Im Tierpark Berlin im Ostteil der Stadt gibt es aber nach wie vor Eisbären: das Weibchen Tonja (12) und ihr Jungtier Hertha (3).

In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird der Eisbar seit 2015 als "gefährdet" geführt. Der weltweite Bestand wurde damals auf rund 26.000 Tiere geschätzt. Die Förderung von Öl und Gas in der Arktis und der Rückgang des Meereises infolge des Klimawandels bedrohen die Raubtierart - lateinisch: Ursus maritimus - massiv.

jj/fab (dpa, afp)