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Gemeinsam gegen illegale Migration

3. April 2014

Angesichts von sozialer Not oder blutigen Konflikten in ihrer Heimat versuchen viele Afrikaner, nach Europa zu fliehen. Die Staaten beider Kontinente wollen nun gemeinsam gegen illegale Migration vorgehen.

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Boot mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Jährlich versuchen tausende Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, die meisten von ihnen aus Afrika (Artikelbild). Immer wieder kommt es dabei zu Katastrophen. Mitte Oktober 2013 etwa waren vor der italienischen Insel Lampedusa mehr als 360 Afrikaner ertrunken. Nun wollen die euopäischen und die afrikanischen Länder gemeinsam gegen die illegale Migration vorgehen. Beim 4. EU-Afrika-Gipfel in Brüssel vereinbarten die Regierungen von rund 80 Staaten beider Kontinente durch eine "umfassende und effektive Kooperation irreguläre Migration zu bekämpfen".

Legale Zuwanderung soll erleichtert werden

Als Maßnahmen werden unter anderem ein verstärktes "Grenzmanagement" und der Kampf gegen Schlepperbanden aufgeführt. Zugleich wollen die Staaten die legale Einwanderung fördern, damit Afrikaner als Arbeitskräfte nach Europa kommen können.

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy sprach von einem "wirklichen Fortschritt" und einer "sehr wichtigen Erklärung". Beim letzten EU-Afrika-Gipfel 2010 in Libyen war keine Einigung in der Flüchtlingsfrage erzielt worden. Die Chefin der Kommission der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini Zuma, erklärte: "Wenn wir uns darauf konzentrieren, unsere Menschen auszubilden und in sie zu investieren, werden sie nicht über Lampedusa kommen müssen, sondern werden über die Flughäfen und Häfen kommen und willkommen sein."

Ausbau der Kooperation zwischen Europa und Afrika

"Konkrete Vorteile für Bürger"

Die versammelten Regierungsvertreter verabschiedeten zudem mehrere Papiere zur künftigen europäisch-afrikanischen Zusammenarbeit. "Wir wollen unseren Bürgern gemeinsam konkrete Vorteile bringen", heißt es in einer der Erklärungen. Auf beiden Kontinenten habe es in den vergangenen Jahren wirtschaftliche Fortschritte gegeben, obgleich weiter Herausforderungen bestünden. Afrika habe bei Demokratie, guter Regierungsführung und Menschenrechten bedeutende Fortschritte gemacht, erklärten die Gipfelteilnehmer. Diese müssten sich jetzt allerdings noch festigen.

Handel statt Hilfe

Künftig will die EU die Entwicklung Afrikas zunehmend mit einem Ausbau des Handels anstatt mit Entwicklungshilfe fördern. "Wir haben das Handelsvolumen zwischen Afrika und Europa im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt, aber wir können mehr tun", sagte Van Rompuy. In Zusammenarbeit mit Unternehmen wolle die EU außerdem bis zu 30 Milliarden Euro aufzubringen, die über gemeinsame Projekte unter anderem in den Aufbau der Infrastruktur in Afrika fließen sollen.

wl/se (dpa, rtr, epd,afp)