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Deutschland verliert gegen Weltmeister Spanien

16. September 2022

Die Titeljagd der deutschen Basketballer endet bei der Europameisterschaft im Halbfinale. Weltmeister Spanien ist in den entscheidenden Phasen des Spiels effizienter als Dennis Schröder und Co.

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Spielszene aus dem Spiel Deutschland - Spanien mit Willy Hernangomez
Spanien ist in den entscheidenden Phasen wacher und wirkungsvoller als das DBB-TeamBild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Die Jagd nach EM-Gold ist beendet, aber der Traum von der Medaille für die deutschen Basketballer noch nicht ausgeträumt. Zwar war Weltmeister Spanien im Halbfinale für das DBB-Team letztendlich zu stark und setzte sich in einem engen und intensiven Spiel mit 96:91 (46:51) durch, doch spielt die deutsche Mannschaft am Sonntag im "kleinen Finale" der EuroBasket 2022 noch um Bronze. 

"Wir hätten auf jeden Fall gewinnen können. Wir waren in der Position, dass wir das Spiel nach Hause bringen können", analysierte Team-Kapitän Dennis Schröder die Niederlage bei Magentasport. "Aber im Endeffekt müssen wir den Spanier Credit geben. Sie waren echt tough und haben sehr gut gespielt."

"Jedes Spiel, das man verliert, tut weh - gerade zu Hause", gab sein Mitspieler Franz Wagner zu, lobte aber vor allem die Defensive der Spanier: "Sie machen immer etwas anders in der Defense. Da ist es schwer, in den Rhythmus zu kommen.

Zehn-Punkte-Vorsprung reicht nicht

Drei Tage nach dem überragenden Erfolg gegen Griechenland um NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo (107:96) blieb Bundestrainer Gordon Herbert seiner Starting Five treu. Neben Schröder begannen Daniel Theis, Johannes Voigtmann, Wagner und Andreas Obst im vierten EM-Halbfinale mit deutscher Beteiligung. Die Partie war von Anfang an eng. Bei den Gastgebern übernahm früh Schröder das Kommando. Er zog oft mutig zum Korb, bediente seine Teamkollegen oder punktete selbst. Doch die Defense, eigentlich das Prunkstück, funktionierte nicht. Besonders Spaniens Center Willy Hernangomez machte den Deutschen in der Zone Probleme. Zur Halbzeit war die deutsche Mannschaft trotzdem auf Kurs und führte mit fünf Punkten.

Dribbling Lorenzo Brown gegen Nich Weiler-Babb im Spiel Deutschland - Spanien
Nicht zu stoppen: Spaniens Spielmacher Lorenzo Brown schenkt den Deutschen 29 Punkte einBild: Pedja Milosavljevic/DeFodi Images/picture alliance

Im dritten Viertel setzten sich die Deutschen zwischenzeitlich sogar noch weiter ab und führten mit zehn Punkten. Doch Spanien kam immer wieder zurück, vor allem dank Spielmacher Lorenzo Brown, der vor dem Deutschland-Spiel bei durchschnittlich 13,4 Punkten pro Spiel stand, aber im Halbfinale kaum einen Wurf verfehlte und 29 Punkte erzielte.

Gegen Ende des Spiels setzten sich die Spanier dann mit ihrer höheren Effizienz durch. Die deutsche Offense stockte, Brown traf an der Freiwurflinie zum 88:80. Es waren nur noch 36 Sekunden auf der Uhr. "Wir hatten keinen Großen unter dem Korb, um Offensivrebounds zu holen", sagte Schröder. "Wir hätten physischer sein können." Dass Obst und Maodo Lo zwar noch schnelle Dreier verwandelten, half nichts mehr, da die Spanier, die nun schnell durch Fouls gestoppt wurden, von der Freiwurflinie zu sicher waren und den Vorsprung über die Zeit brachten.

Chance auf Bronze gegen Polen

Deutschland ist ausgeschieden, aber stolz auf das bisher Erreichte waren die Spieler trotzdem. "Ich glaube, wir haben viel Spaß gehabt und viel Spaß gemacht", sagte Wagner. "Und wir haben ja noch ein Spiel. Wir werden alles reinwerfen. Es wäre etwas sehr, sehr Großes, eine Medaille für das Nationalteam zu gewinnen."

Am Sonntag besteht im Spiel um Platz drei gegen Polen (17.15 Uhr) immer noch die Chance auf das angepeilte Ziel. Die Polen präsentierten sich im ersten Halbfinale gegen Frankreich schwach und waren früh auf der Verliererstraße. Am Ende setzten sich die Franzosen mit 95:54 durch.

1993 hatte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in München zum bislang einzigen Mal triumphiert. Auch 2005 stand das Team im Finale der EuroBasket, damals gab es nach einer Niederlage gegen Griechenland in Belgrad Silber. Jetzt winkt zumindest die dritte Medaille.