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EU-Sonderzölle auf Stahl in Kraft getreten

19. Juli 2018

Die EU-Kommission will mit Schutzzöllen auf verschiedene Stahlprodukte die heimische Schwerindustrie gegen Billigimporte schützen. Kritik kommt aus der Autoindustrie.

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Mehr Geld für Stahlkocher
Bild: picture-alliance/dpa/O.Berg

Die Europäische Union führt an diesem Donnerstag Sonderabgaben auf Stahlprodukte ein, um europäische Hersteller gegen eine Importschwemme zu wappnen. Damit reagiert die Kommission auf die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.

Unternehmen wie Thyssenkrupp, ArcelorMittal oder Voestalpine befürchten, dass es durch die neuen US-Zölle zu schwerwiegenden Marktverzerrungen kommen könnte und Europa mit Stahlimporten - beispielsweise aus China - überflutet wird. Dort sitzen die Hersteller auf Ware, die eigentlich für den US-amerikanischen Markt produziert worden ist und nicht abgenommen wurde.

Autoindustrie sieht sich im Nachteil

Mit dem in Brüssel beschlossenen Schritt werden nun für 23 Stahlprodukte Quoten festgelegt, die sich an den durchschnittlichen Mengen der vergangenen drei Jahre orientieren. Werden diese Mengen überschritten, wird ein Zoll von 25 Prozent fällig. Die Maßnahmen sind allerdings nur vorläufig gültig. Nach 200 Tagen soll ein erstes Zwischenfazit gezogen werden.

Während sich der deutsche Stahlverband überzeugt von der Maßnahme zeigt, kommt Kritik von den Automobilkonzernen als Stahlabnehmern. Die EU-Kommission schade der Wettbewerbsfähigkeit der Autoindustrie, heißt es von Seiten des Verbands der Europäischen Automobilindustrie. Die ohnehin hohen Stahlpreise im europäischen Markt würden noch weiter steigen.

djo/sth (dpa, rtr)