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EU erweitert "Schwarze Liste"

30. März 2010

Aufgrund von Sicherheitsbedenken hat die EU rund 50 weitere Fluggesellschaften mit Flugverboten innerhalb der Europäischen Union belegt. Insgesamt dürfen nun fast 300 Gesellschaften nicht mehr in der EU operieren.

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Eine Boeing 747 der Fluggesellschaft Iran Air startet auf dem Flughafen in Hamburg. (Archivfoto: dpa)
Viele Maschinen der Iran Air dürfen nicht mehr in die EU startenBild: picture-alliance/dpa

Betroffen sind vor allem Fluggesellschaften aus dem Sudan und den Philippinen. Wegen großer Sicherheitsmängel hat die EU-Kommission gegen alle Fluggesellschaften aus diesen beiden Ländern ein Flugverbot in der Europäischen Union verhängt und sie auf eine Schwarze Liste gesetzt. Außerdem dürfen auch viele Maschinen der Iran Air nicht mehr in Europa fliegen. Das erklärte eine Sprecherin der Verkehrskommission am Dienstag (30.03.2010). Iran Air verfügt noch über rund ein Dutzend Maschinen vom Typ Boeing 747 und 727 aus den 1970er Jahren, die wegen eines US-Ersatzteilembargos kaum noch gewartet werden können. Fluglinien aus Afghanistan, Kambodscha und Ruanda dürfen aus ähnlichen Gründen nicht in der EU verkehren.

Sicherheit geht vor

EU-Verkehrskommissar Siim Kallas (Foto: AP)
Für EU-Verkehrskommissar Siim Kallas steht Sicherheit an erster StelleBild: AP

Bei der Erstellung der Liste arbeitet die Kommission mit den EU-Staaten sowie der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) zusammen. Die EU überwacht Fluggesellschaften, um schwere Unglücke zu verhindern. Dabei geht es unter anderem um Sicherheitschecks, die Wartung und den Zustand der Flugzeuge. "Die Sicherheit steht an erster Stelle", sagt EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. "Wir können es nicht hinnehmen, dass Fluggesellschaften in die EU fliegen, wenn sie die internationalen Sicherheitsstandards nicht vollständig erfüllen."

Flugstopp für Sudan und die Philippinen

Oft werden gleich alle Gesellschaften eines Landes gesperrt. Davon sind besonders afrikanische Staaten betroffen. Etwa ein Viertel aller Flugunfälle weltweit passieren nach Expertenangaben in Afrika.

Im Sudan und auf den Philippinen hätten die Behörden mehrfach gegen internationale Vorschriften verstoßen, deshalb gelte der Flugstopp für alle Airlines der beiden Länder. Im Sudan sind es zwölf Unternehmen, auf den Philippinen 40. Sie müssen nun bei Inspektionen der EU bessere Sicherheitsmaßnahmen nachweisen.

Air Koryo und TAAG dürfen wieder in die EU fliegen

Der Flughafen von Huambo in Angola (Foto: dpa)
Der Flughafen von Huambo in Angola - viele afrikanische Staaten sind vom Flugverbot betroffenBild: picture-alliance/ dpa

Die staatliche nordkoreanische Air Koryo, für die seit 2006 ein Betriebsverbot galt, darf dagegen den Flugbetrieb in die EU mit zwei Flugzeugen wieder aufnehmen, nachdem diese umgerüstet wurden. Auch die angolanische TAAG kann nach drei Jahren Sperre nun wieder unter strengen Auflagen und mit bestimmten Flugzeugen nach Europa fliegen.

Auf der Schwarzen Liste stehen Fluggesellschaften aus 17 Staaten, darunter viele afrikanische Länder. Die Liste verzeichnet Unternehmen, deren Sicherheitsstandards die EU als ungenügend ansieht oder die aus EU-Sicht von den Behörden ihres eigenen Landes nicht scharf genug kontrolliert werden. Insgesamt befinden sich jetzt fast 300 Fluggesellschaften auf der Liste, die in der EU keine Flüge anbieten dürfen. Die Schwarze Liste wurde erstmals im März 2006 veröffentlicht und wird jährlich aktualisiert.

Autorin: Pia Gram (dpa, apn, afp, rtr)
Redaktion: Ursula Kissel