1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bootsflüchtlinge gerettet

8. August 2013

Die italienische Marine hat mehr als 500 Flüchtlinge vor der Küste Siziliens gerettet. Die Männer, Frauen und Kinder wurden zu den zu Italien gehörenden Inseln Sizilien und Lampedusa gebracht.

https://p.dw.com/p/19MRG
Bootsflüchtlinge in einem Schlauchboot vor Lampedusa (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Unter den geretteten Flüchtlingen sind 103 Somalier. Ihr Schlauchboot war in Schieflage geraten, als die Marine sie in der Straße von Sizilien in Sicherheit brachte. Die Somalier sind inzwischen auf der Insel Lampedusa untergebracht. Dasselbe Patrouillenschiff brachte ein weiteres Boot in Seenot mit 151 Flüchtlingen zum Hafen von Augusta auf Sizilien.

200 weitere Flüchtlinge wurden in der sizilianischen Hafenstadt Syrakus abgesetzt. Die meisten dieser Flüchtlinge kommen aus Ländern südlich der Sahara. Sie waren auf einem großen Kahn zusammengepfercht. Auch zwei Neugeborene waren dabei. Ein siebenjähriges Kind und eine weitere Person überlebten die Überfahrt nach Europa nicht.

Eine Gruppe männlicher Flüchtlinge in Lampedusa (Foto: )
Nahezu täglich kommen in Lampedusa Flüchtlinge an (Foto: Gaia Anderson)Bild: Gaia Anderson

Etwa hundert weitere Flüchtlinge, vor allem Familien aus Syrien, entdeckte die EU-Grenzschutzeinheit Frontex, in der Nacht vor Kalabrien. Sie waren vor zwei Wochen in Syrien aufgebrochen und auf einem elf Meter großen Kahn zurückgelassen worden.

EU: Mangelnde Solidarität

Weite 102 Flüchtlinge waren bereits am Mittwoch aus Seenot gerettet worden. Ein Tanker hatte das kenternde Schlauchboot 80 Kilometer vor der libyschen Küste gesichtet und mit den Flüchtlingen Kurs auf Malta genommen. Doch Malta verweigerte dem Tanker die Einfahrt in seine Hoheitsgewässer.

Cecilia Malmström, EU-Innenkommissarin (Foto: EPA)
Cecilia Malmström, EU-InnenkommissarinBild: picture-alliance/dpa

Die Europäische Union hatte darauf mit Entrüstung reagiert. EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström hatte vergeblich an die "humanitäre Pflicht" der Regierung in Valletta appelliert. Daraufhin erklärte sich Italien bereit, die Menschen aufzunehmen. Beim Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb Malmström: "Danke, Italien!" und schickte eine Spitze gegen Malta hinterher: Sie würde es begrüßen, "wenn alle 28 EU-Mitglieder Hilfe anbieten würden und nicht immer nur dieselben".

nem/kle (afp, dpa)