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Erkenntnisreicher Sieg

29. Mai 2010

Bis zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika bleibt noch einiges zu tun, doch der Auftritt der deutschen Nationalmannschaft in Ungarn verlief vielversprechend. Der 3:0-Sieg in Budapest stimmt zuversichtlich.

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Bereit für Experimente: Die deutsche Startelf in Ungarn. (Foto: AP Photo/Gero Breloer)
Bereit für Experimente: Die deutsche Startelf in UngarnBild: AP

Es war als wichtiges Testspiel angekündigt und als solches wurde es auch genutzt. Auch ohne die neuen Anführer Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger ist das WM-Experiment in Ungarn vollauf geglückt. Beim ungefährdeten 3:0 (1:0)-Sieg der deutschen Nationalmannschaft in Budapest gewann Bundestrainer Joachim Löw zwei Wochen vor dem Turnier in Südafrika einige wichtige Erkenntnisse. Lukas Podolski (5. Minute) per Foulelfmeter sowie die eingewechselten Stürmer Mario Gomez (69.) und Cacau (73.) sorgten vor rund 20.000 Zuschauern für den klaren Erfolg gegen einen willkommenen Sparringspartner. "Wir wollen natürlich was erreichen. Wir sind motiviert", sagte Löw nach dem gelungenen Test mit Blick auf die Weltmeisterschaft.

Überraschende Startaufstellung

Die gut gelaunten deutschen Nationalspieler gratulieren sich nach dem 2:0 durch Mario Gomez (r.). (Foto: AP Photo/Bela Szandelszky)
Die gut gelaunten deutschen Nationalspieler gratulieren sich nach dem 2:0 durch Mario Gomez (r.)Bild: AP

Im 48. Länderspiel unter seiner Regie bot Löw eine offensiv ausgerichtete Elf auf, in der er in der Verteidigung einiges ausprobierte. Anstelle des frisch gekürten WM-Kapitäns Philipp Lahm testete Löw auf der rechten Abwehrseite den Hamburger Jerome Boateng. Links durfte in der vorletzten Testpartie vor der WM der Schalker Heiko Westermann vorspielen. In der Mitte ließ er erstmals den Berliner Arne Friedrich, der ordentlich agierte, neben dem gesetzten Abwehrchef Per Mertesacker verteidigen. Bei den im WM-System 4-2-3-1 aufgebotenen Deutschen spielten Ballack-Ersatz Sami Khedira und der Leverkusener Toni Kroos auf der Doppel-Sechs überzeugend. Positiv vor allem der Auftritt von Youngster Kroos, der Schweinsteiger gut vertrat und sich nach den Verletzungen von Michael Ballack und Christian Träsch als echte Alternative auf dieser Position anbot. Noch mehr als die neu formierte Viererkette und das Mittelfeld stand Manuel Neuer im Fokus. In seinem ersten Spiel als neue Nummer Eins hatte der Schalker seine Feuertaufe zu bestehen und machte dabei einen sicheren Eindruck. "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben", meinte der Keeper: "Es ist gut, dass wir mal ein paar Tore geschossen haben. 3:0, das kann sich sehen lassen."

Zeit für Experimente

Cacau freut sich über seinen Treffer zum 3:0-Endstand. (Foto: AP Photo/Gero Breloer)
Cacau freut sich über seinen Treffer zum 3:0-EndstandBild: AP

Nach Wiederanpfiff brachte Löw, der die Partie weiter zum Experimentieren nutzte, frische Kräfte. Für Khedira, der nach Oberschenkelproblemen vorsichtshalber draußen blieb, rückte HSV-Profi Dennis Aogo neben Kroos ins Mittelfeld. Anschließend resümierte Khedira: "Ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt. Wir müssen uns aber vorwerfen, dass wir nur 1:0 geführt haben. Es war von der kompletten Mannschaft ein gutes Spiel. Ich habe muskulär etwas gespürt, deshalb bin ich zur Halbzeit raus. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme." Auch Mesut Özil musste vom Platz, für den Bremer kam der Stuttgarter Cacau ins Spiel. Wenig später erhielt auch der Hamburger Marcell Jansen nach seiner Fußverletzung die Möglichkeit, im linken Mittelfeld einen halbstündigen Härtetest zu absolvieren. Kurz vor Abpfiff durfte dann auch noch Länderspiel-Neuling Holger Badstuber reinschnuppern. Der Spielaufbau litt unter diesen vielen Wechseln, aber dennoch kam das Löw-Team durch Gomez und Cacau zu weiteren Treffern.

Noch ein Test bleibt

Er tüftelt noch: Bundestrainer Joachim Löw. (Foto: AP Photo/Gero Breloer)
Noch tüftelt LöwBild: AP

Die Generalprobe vor der WM, die für die deutsche Elf am 13. Juni mit dem Vorrundenspiel in Durban gegen Australien beginnt, findet am Donnerstag (03.06.2010) in Frankfurt am Main gegen Bosnien-Herzegowina statt. Dann dürfte erstmals auch die Elf beginnen, die Löw für die WM im Kopf hat. Zu Spekulationen nahm der Bundestrainer keine Stellung: "Wir werden uns am Sonntag und Montag mit dem Trainerstab zusammensetzen und am Dienstag den Kader bekannt geben. Natürlich wird es die betreffenden Spieler wehtun, aber es können leider nur 23 mitfahren", sagte Löw.

DW-Radio überträgts das Testspiel am Donnerstag (03.06.2010) in Frankfurt am Main gegen Bosnien-Herzegowina live ab 20.30 MESZ.

Autor: Calle Kops

Redaktion: Arnulf Boettcher