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Erdbebenforschung in der Atacamawüste und die Jagd nach Bioinvasoren

1. Juni 2011

+++ Wissenschaftler bauen in Chile ein Netz aus seismologischen Messstationen auf +++ Invasionsbiologen machen Jagd auf eingeschleppte Tierarten +++ Desertec - Strom aus der Wüste +++ Impfung gegen Pfirsichallergie +++

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Atacama-Wüste
Bild: U.S. Department of Energy's Atmospheric Radiation Measurement Program

In unserer Serie future now begleiten wir deutsche Forscher bei ihrer Arbeit – wir stellen visionäre Ideen und Entwicklungen vor, die unseren Alltag in Zukunft revolutionieren könnten in den Bereichen Medizin, Umwelt, Kommunikation und Mobilität. Heute geht es um Erdbebenforschung in der Atacama-Wüste in Chile. In dieser tektonisch hochaktiven Region bauen Wissenschaftler des Geoforschungszentrums Potsdam gerade ein riesiges Netz aus seismologischen Messstationen auf. DW-Reporterin Luna Bolivar hat sie in Chile begleitet.

Logo future now (Grafik: DW)

Wenn Sie mehr über das multimediale Wissenschaftsprojekt der Deutschen Welle - "future now"- hören, sehen und lesen möchten, dann schauen Sie im Internet unter futurenow.dw-world.de nach. Hier haben wir jede Menge wunderbarer Fotos, Videos, und interaktiver Specials zu Themen wie dem Licht der Zukunft, zu Robotik, zu visionärer Datenübertragung oder Grüner Gentechnik.

Aga-Kröten in Australien, Glanzkrähen entlang großer Teile der Küsten Ostafrikas, Frettchen auf Norderney. Und immer wieder Ratten. "Bioinvasoren" - oder eleganter: Neozoen - nennen Wissenschaftler die Tiere, die in für sie fremde Lebensräume eingeschleppt werden, in der Regel von Menschen. Die dort in der Regel wenig natürliche Feinde haben, sich ausbreiten und nicht selten das ursprüngliche Ökosystem und die Artenvielfalt bedrohen:

Der Berliner Invasionsbiologe Guntram Meier mit Rattenfallen (Foto: Guntram Meier)
Der Berliner Invasionsbiologe Guntram Meier mit RattenfallenBild: Guntram Meier

Wo sich Aga-Kröten ausbreiten, verschwinden die Warane, wo die Frettchen überhand nehmen, sind ganze Wasservogel-Populationen bedroht. Dann - kommen "Invasionsbiologen" oder "Invasive Species Controller" wie der Berliner Guntram Meier. Sie sehen sich als Anwälte der bedrohten Arten und versuchen, das natürliche Gleichgewicht von Fressen und Gefressenwerden wieder herzustellen: Meistens mit Gift, oft mit Fallen, selten mit Waffen. Immer aber mit genauester Kenntnis der Flora und Fauna des Einsatzgebietes und höchst sensibel gegenüber der Komplexität eines Ökosystems. In Europa gibt knapp zwei Dutzend "Invasive Species Controller", in Deutschland ist Meier der einzige. Er rettete schon Schildkrötenjunge vor den Ratten auf Borneo und Seevögel vor Frettchen und Igeln auf Norderney. Derzeit jagt er Waschbären in Brandenburg. Eine Reportage von Lydia Heller.

Text: Judith Hartl
Redaktion: Fabian Schmidt