1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Epidemie Einsamkeit

1. September 2020

Jeder Mensch ist phasenweise einsam. Neue Erkenntnis: chronische Einsamkeit kann krank machen. Betroffen sind nicht nur Erwachsene, sondern zunehmend auch Jugendliche. Die Gründe für Vereinsamung sind so vielschichtig wie das Gefühl selbst.

https://p.dw.com/p/3cRvB

Das Streben nach sozialer Einbindung ist tief im Menschen verwurzelt. Unsere Vorfahren waren auf den Zusammenhalt der Gruppe angewiesen, um zu überleben. Und die aktuelle Forschung mit Berberaffen zeigt, dass auch Säugetiere unter sozialer Isolation leiden können. Das Gefühl negativ erlebter Einsamkeit lässt sich als wichtiges Warnsignal verstehen: Der soziale Schmerz treibt uns an, unsere menschlichen Kontakte wieder mehr zu pflegen. Ein schwieriges Unterfangen in einer Welt, in der Digitalisierung und Individualismus zunehmen und sich Familienbande immer weiter auflösen. Verschiedene Initiativen stellen sich diesem Trend entgegen: Um zu verstehen, was Einsamkeit in uns bewirkt, und um Angebote für jene zu schaffen, denen es nicht gelingt, die Beziehungslosigkeit aus eigener Kraft zu durchbrechen. Inzwischen beschäftigt sich sogar die Politik mit dem Thema: Großbritannien schuf jüngst ein Ministerium für Einsamkeit. Die Filmemacherinnen besuchen einsame Menschen in Hamburg, Berlin, in der Schweiz und im englischen Frome und sprechen mit der Psychologin Maike Luhmann und dem Freundschaftsforscher Janosch Schobin über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Ursachen von Einsamkeit.