1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Eltern finden totgeglaubte Tochter

8. August 2014

Zehn Jahre lang glaubte ein indonesisches Paar, der Tsunami in Südostasien 2004 habe seine kleine Tochter in den Tod gerissen. Dann sieht der Onkel zufällig ein Mädchen, das der Vermissten ähnlich sieht.

https://p.dw.com/p/1CrKe
Das vermisste Mädchen wird von Verwandten geküsst (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Fast zehn Jahre nach dem verheerenden Tsunami hat ein Elternpaar in Indonesien seine totgeglaubte Tochter wiedergefunden. Die damals vierjährige Raudhatul war Ende 2004 mit ihrem drei Jahre älteren Bruder von den gewaltigen Wassermassen weggerissen worden. Die Eltern aus der Provinz Aceh auf Sumatra hatten sich an einem Holzbrett festgeklammert, nachdem die meterhohe Welle ihr Haus erfasste. Verzweifelt versuchten sie, ihre Kinder festzuhalten - vergeblich.

"Ein Wunder Gottes"

Nach Angaben der Mutter suchte die Familie rund einen Monat nach dem Mädchen, hielt sie dann aber für tot. Was die Eltern nicht wussten: Ein Fischer rettete das Kind und brachte es zurück aufs Festland. Dort kümmerte sich die Mutter des Fischers fortan um das Mädchen. Im Juni entdeckte der Onkel der Kinder in einem Dorf ein Mädchen, das Jannah verblüffend ähnlich sah. "Das ist ein Wunder Gottes", sagte Jamaliah Jannah der Nachrichtenagentur dpa am Telefon. Sie habe sofort gewusst, dass es ihre Tochter sei, als sie das Mädchen am Mittwoch endlich wiedersah. "Mein Mann und ich sind so glücklich, dass wir sie wiedergefunden haben." Am Mittwoch kehrte die heute 14-Jährige zu ihren Eltern zurück. Sollte jemand Zweifel anmelden, ob es sich wirklich um ihre Tochter handele, sei sie sofort zu einem DNA-Test bereit, erklärte die Mutter.

Auch der Bruder könnte noch leben

Raudhatuls Angaben nach könnte auch ihr Bruder noch leben: Die beiden seien nach dem Tsunami auf Banyak gestrandet. Die dünn besiedelte Inselgruppe liegt rund 40 Kilometer vor der Westküste Sumatras. Die Eltern wollen dort nun nach dem Jungen suchen. Der Tsunami, der am 26. Dezember 2004 auf ein heftiges Seebeben vor der Insel Sumatra folgte, tötete 230.000 Menschen in 14 Ländern rund um den Indischen Ozean. In Aceh starben 170.000 Menschen.

cr/sti (dpa, afp)