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Elmar Hönekopp: "Trotz Übergangsfristen finden jährlich etwa 400.000 Polen in Deutschland eine Arbeit"

4. November 2005

Migrationsexperte am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (Nürnberg) im Interview von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/7PK9

"Trotz Übergangsfristen finden jährlich etwa 400.000 Polen in Deutschland eine Arbeit." Das sagte Elmar Hönekopp, Leiter der Arbeitsgruppe "Migration und Integration" am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (Nürnberg), in einem Interview von DW-RADIO.

Der Großteil der Arbeitskräfte - etwa die 330.000 Saisonarbeiter in der Landwirtschaft und Gastronomie oder Beschäftigte in Dienstleistungsbranchen, in Pflegeberufen oder als Werkvertragsarbeitnehmer auf dem Bau - werde hier gebraucht, so Hönekopp. Der Migrationsexperte des Nürnberger Instituts geht davon aus, dass das Interesse an einer Beschäftigung in Deutschland weiter hoch bleiben wird, da die Arbeitnehmer aus Osteuropa hauptsächlich Berufe ausüben, bei denen es auf dem deutschen Arbeitsmarkt Engpässe gibt. "Darunter sind auch durchaus viele hochqualifizierte Arbeitskräfte", sagte Hönekopp im deutschen Auslandsrundfunk.

Die 330.000 Saisonarbeiter kämen meist für einen Zeitraum von drei bis vier Monaten, umgerechnet aufs Jahr mache das etwa 100.000 Arbeitsplätze aus. Außerdem würden in Deutschland 70.000 Sozialversicherte aus Polen beschäftigt sowie mehrere Tausend Werkvertragsarbeiter, selbständige Dienstleistungsanbieter und Programmarbeitnehmer, die befristete Fortbildungsaufenthalte absolvieren.

Es sei davon auszugehen, dass Deutschland ab Mai 2006 die Übergangsfristen um drei Jahre verlängert. "Ohne die Einschränkungen bei der Arbeitskräftefreizügigkeit würden etwa 70.000 Polen zusätzlich jährlich eine Arbeitsstelle in Deutschland suchen", so Hönekopp.

4. November 2005
245/05