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Einsatzwille gegen individuelle Klasse

Thomas Klein28. August 2014

Am 2. Spieltag der Bundesliga-Saison kommt es zum Duell zwischen Schalke 04 und Bayern München. Beide Klubs haben derzeit große Verletzungssorgen. S04 will mit einem Erfolg gegen den Rekordmeister die Krise beenden.

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Fußball Bundesliga 23. Spieltag FC Bayern München - FC Schalke 04
Bild: picture-alliance/dpa

In dieser komfortablem Situation wäre Schalke-Trainer Jens Keller wohl nur allzu gerne: Bayern Münchens Stars Javi Martinez und Thiago fallen verletzt für mehrere Wochen oder gar Monate aus. Kurzerhand reagierte der Rekordmeister und verpflichtete in Rekordtempo Mehdi Benatia vom AS Rom sowie Welt- und Europameister Xabi Alonso von Real Madrid. Die beiden Neuzugänge sollen die Lücke schließen, welche die angeschlagenen Spieler hinterlassen haben. Trotz der Ausfälle strotzt die Elf von Trainer Pep Guardiola vor individueller Klasse. Weltmeister Manuel Neuer im Tor, Arjen Robben, Thomas Müller oder WM-Torheld Mario Götze sind nur einige Namen, die die Stimmung in Gelsenkirchen nicht unbedingt verbessern dürften.

"Dürfen jetzt nicht jammern"

Denn auf Schalke kämpfen Trainer Keller und die medizinische Abteilung derzeit mit ähnlichen Problemen wie die Bayern: Seit dem 1. Spieltag ist klar, dass die "Königsblauen" lange Zeit auf Sead Kolasinac verzichten müssen. Der bosnische Nationalspieler zog sich einen Kreuzbandriss zu. Neben dem Abwehrspieler fehlen Keller derzeit auch die Leistungsträger Jefferson Farfan, Atsuto Uchida und Leon Goretzka. Zudem sind die WM-Fahrer noch nicht hundertprozentig fit. "Es ist bitter, dass wir nicht konsequent alle Mann auf dem Platz haben. Aber wir müssen damit zurecht kommen und dürfen jetzt nicht jammern. Das funktioniert nicht", sagte Kapitän Benedikt Höwedes vor dem Spiel gegen den FC Bayern am Samstag. Von weiteren Neuzugängen wollte auf Schalke aber niemand sprechen.

Nach der WM gibt Höwedes auf im Verein wieder den Ton an. (Foto: dpa)
Nach der WM gibt Höwedes auf im Verein den Ton anBild: picture-alliance/dpa

Schalke ohne Kevin-Prince Boateng

Grundtenor dieser Tage: Wer nicht kann oder nicht will, für den ist derzeit kein Platz in der Startelf. "Gerade gegen Bayern kann man es sich nicht leisten, fünf sechs Spieler auf dem Platz zu haben, die nicht bei 100 Prozent sind", sagte Sport-Vorstand Horst Heldt. Ausfallen wird definitiv Kevin-Prince Boateng, laut Trainer Keller wegen andauernder Probleme am Sprunggelenk. Keller widersprach Gerüchten, es handle sich um eine Disziplinarmaßnahme wegen der schwachen Leistungen Boatengs in den ersten Pflichtspielen: "Wenn er nicht verletzt wäre, hätte er gespielt. Wir stehen voll hinter ihm, er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns."

"Wir haben Qualität"

Die Pokal-Blamage in Dresden, ein verspielter Sieg gegen Hannover - und jetzt Bayern München: Schalke drohen ungemütliche Zeiten, und deshalb sprach Höwedes nun ein Machtwort. "Wir haben Qualität. Aber wir müssen sie auch einsetzen und nicht nur wie selbstverständlich glauben, das wird schon irgendwie", mahnte der Weltmeister und forderte: "Jeder muss seine Qualitäten bedingungslos einbringen und intensiv arbeiten."

Eine schlechte Leistung gegen Dynamo Dresden bedeutet das Pokal-Aus für Schalke. (Foto: dpa)
Eine schlechte Leistung gegen Dynamo Dresden bedeutet das Pokal-Aus für Schalke und den Beginn der "Krise"Bild: picture-alliance/dpa

Ein Punkt oder sogar ein Sieg gegen die, trotz verletzter Leistungsträger, im Moment schier übermächtigen Bayern würde die Stimmung bei Keller und Co. deutlich verbessern. Allerdings gelang den Schalkern in den letzten sieben Spielen kein einziger Sieg. Schlimmer noch: Die "Königsblauen" kassierten 23 Gegentore und erzielten selbst nur magere zwei Treffer - trübe Aussichten also. "Das ist ein Spiel, in dem wir vieles wiedergutmachen können und das geht vor allem über den Einsatzwillen", sagte Höwedes.

Kießlings unheimliche Quote

Am Samstag will Bayer Leverkusen seinen bisher perfekten Saisonstart gegen Hertha BSC weiter ausbauen. Die Werkself darf sich dabei auf Stürmer Stefan Kießling verlassen, der bisher in allen vier Pflichtspielen getroffen hat - insgesamt bereits neun Mal! Dazu empfängt Werder Bremen die TSG Hoffenheim, der 1. FC Köln reist nach Stuttgart zum VfB, der VfL Wolfsburg hat Eintracht Frankfurt zu Gast und der SC Paderborn reist zum Hamburger SV. Den Abschluss des 2. Spieltages bilden die Partien zwischen dem FSV Mainz und Hannover 96, sowie SC Freiburg gegen Borussia Mönchengladbach.