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Politik

Eingangstür von KZ-Gedenkstätte zurückgekehrt

22. Februar 2017

Sie verschwand in einer Novembernacht 2014. Dann tauchte die 100 Kilogramm schwere Eisentür Ende 2016 in Norwegen auf. Aufwendig restauriert, soll sie bald wieder in Dachau gezeigt werden.

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Deutschland Gestohlenes Lagertor kommt zurück nach Dachau
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Hommedal

Fast zweieinhalb Jahre nach dem Diebstahl ist die historische Eingangspforte des Konzentrationslagers Dachau zu der Gedenkstätte in Bayern zurückgebracht worden. "Das ist ein bedeutender Tag für die Gedenkstätte", sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spänle vor viel politischer Prominenz und lokalen Repräsentanten. Der CSU-Politiker nannte den Diebstahl eine Aggression gegen diesen Ort des Erinnerns, die nun ein Stück weit gelindert worden sei. 

Die Tür war in der Nacht auf den 2. November 2014 gestohlen und Anfang Dezember vergangenen Jahres im norwegischen Bergen sichergestellt worden. Sie soll nicht wieder an ihrem historischen Standort - als Teil des Eingangstores - eingesetzt werden. Stattdessen kommt sie nach einer Restaurierung in die Dauerausstellung der Gedenkstätte. Dort soll sie im April bei der Gedenkfeier zum Jahrestag der KZ-Befreiung erstmals wieder gezeigt werden.

Deutschland KZ Dachau
Das KZ Dachau war das erste Konzentrationslager der NazisBild: picture-alliance/Pacific Press/A. Ronchini

"Alarmgesichert" und "vollklimatisiert" werde sie dann in einer Vitrine zu sehen sein, erläuterte die Leiterin der Gedenkstätte, Gabriele Hammermann.   

Die rund 100 Kilogramm schwere Eisentür, die knapp einen mal zwei Meter misst, war das historische Original. Lagerhäftlinge hatten sie während der Nazi-Herrschaft anfertigen müssen. Die zynische Inschrift "Arbeit macht frei", ebenfalls von Insassen geschmiedet, ist jedoch seit dem Krieg verschollen. Sie wurde 1972 durch eine Kopie ersetzt.

Nach dem Diebstahl 2014 musste ein weiteres Duplikat der kompletten Schlupftür samt Schriftzug gefertig werden. Das hohe Gewicht des Originals lässt darauf schließen, dass die Straftat organisiert geschah. Vermutet wird ein politisches Motiv. Die Täter sind bis heute unbekannt.

jj/kle/sc (dpa, afp)