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"Einfach ignorieren" - Aufmarsch vor den Moscheen

18. August 2012

Es klang nach Ärger und Provokation: Mitglieder der rechtspopulistischen Partei "Pro Deutschland" sind in Berlin vor Moscheen aufmarschiert und haben dabei Mohammed-Karikaturen gezeigt. Am Samstag blieb alles friedlich.

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Mitglieder der rechtspopulistischen Gruppe Pro Deutschland stehen am Samstag (18.08.2012) vor der As-Sahaba-Moschee in Berlin. Foto: dapd
Bild: picture-alliance/dpa

Begleitet von Gegendemonstrationen wurde vor mehreren Berliner Moscheen gegen die angebliche "Islamisierung Deutschlands" protestiert. Etwa 50 bis 70 Anhänger von "Pro Deutschland" versammelten sich zunächst vor der Sahaba-Moschee im Stadtteil Wedding und zogen anschließend zur Al-Nur-Moschee in Neukölln. Weitere Kundgebungen waren auch vor einer Moschee in Neukölln und der Stiftung Wissenschaft und Politik in Wilmersdorf geplant, weil diese syrische Muslimbrüder beraten soll.

Hundertschaften der Polizei

Bei ihren Aktionen zeigten die Rechtspopulisten islamkritische Mohammed-Karikaturen. Nach Angaben der Polizei vom Nachmittag verliefen die Demonstrationen aber friedlich und ruhig. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz.

Die Zahl der vorwiegend zum linken Spektrum zählenden Gegendemonstranten wurde mit rund 100 angegeben. Der Versuch dreier Moscheevereine, das öffentliche Zeigen der umstrittenen Karikaturen verbieten zu lassen, war am Freitag vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg abgelehnt worden.

Muslimische Vereine und Verbände hatten ihre Anhänger im Vorfeld zur Besonnenheit aufgerufen. Der Islamrat appellierte, die Aktionen von "Pro Deutschland" einfach zu ignorieren, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.

Demonstranten, die eine Kundgebung der rechtspopulistischen Gruppierung Pro Deutschland stören, stehen am Samstag (18.08.2012) vor der As-Sahaba-Moschee in Berlin. Foto: dpa
Die Gegendemonstranten, ebenfalls gut von der Polizei abgeschirmt.Bild: picture-alliance/dpa

Bei ähnlichen Aktionen der rechtspopulistischen Partei "Pro NRW" war es Anfang Mai in Bonn und Solingen zu schweren Ausschreitungen zwischen Salafisten und der Polizei gekommen. Auch zwei der von "Pro Deutschland" angesteuerten Berliner Moscheen gelten bei den Sicherheitsbehörden als Sammelbecken radikaler Islamisten und Salafisten.

ml/uh (epd, dapd)