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Viele Menschen leben in außergewöhnlichen Wohnungen. Die Tills gehören dazu: Sie haben sich ihr Haus in ein Gewächshaus bauen lassen und haben mitten in den Zimmern Pflanzen. Wie lebt es sich in so einer Umgebung?
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Viele Menschen leben in außergewöhnlichen Wohnungen. Die Tills gehören dazu: Sie haben sich ihr Haus in ein Gewächshaus bauen lassen und haben mitten in den Zimmern Pflanzen. Wie lebt es sich in so einer Umgebung?
MANUSKRIPT
SPRECHER:
Jeden Abend um 19 Uhr schließt Monika Till die Tore Tor, -e (n.) hier: die Tür; der Eingang der Gärtnerei Gärtnerei, -en (f.) eine Firma oder ein Geschäft, das Pflanzen, Obst und Gemüse anbaut und verkauft . Dann haben sie und ihr Mann das Gewächshaus Gewächshaus, -häuser (n.) ein Haus, dessen Dach und Wände aus Glas oder Folie bestehen und in dem man gut Gemüse oder Blumen anbauen kann ganz für sich allein. Unter solchen Glasdächern gedeihen gedeihen gut wachsen normalerweise Tulpen Tulpe, -n (f.) eine Blumenart , Obst oder Tropenpflanzen Tropenpflanze, -n (f.) eine Pflanze, die vor allem in sehr warmen Gebieten der Erde wächst . Aber Monika und Thomas Till haben sich hier ihr Zuhause eingerichtet – ein Steinhaus im Glashaus quasi quasi sozusagen; gewissermaßen .
THOMAS TILL (Gärtnereibesitzer):
Dass man noch mal eine schützende Hülle Hülle, -n (f.) hier: etwas, das um etwas herum ist und es schützt über sich spürt. Und das, ja, das ist durchaus auch angenehm. Besonders wenn dann der Regen da oben drauf trommelt auf etwas trommeln hier: mit einem Geräusch, das nach kurzen Pausen immer wiederkommt, auf etwas fallen , kann man trotzdem raus ins Grüne Grüne (n., nur Singular) ein Ort, an dem es viele Pflanzen und viel Natur gibt .
SPRECHER:
Frühes Aufstehen ist Alltag sein normal sein; gewöhnlich sein bei den Tills Alltag Alltag sein normal sein; gewöhnlich sein . Schon um sechs Uhr frühstücken sie in einer Umgebung wie im botanischen Garten botanische Garten (m.) eine große Anlage wie ein Park, in dem es viele verschiedene Pflanzenarten gibt, die auch aus anderen Regionen der Welt kommen können . Dass Familie Till im Gewächshaus wohnt, wissen auch viele Kunden.
THOMAS TILL:
Wir machen eigentlich um neun erst auf, deswegen ist ein bisschen … noch kein Personal Personal (n., nur Singular) die Mitarbeiter; die Personen, die bei einer Firma arbeiten da, ja?
SPRECHER:
Aber die Kundschaft Kundschaft (f., nur Singular) die Kunden, die in einem Geschäft einkaufen vor der Tür stehen zu lassen, wäre für Thomas Till undenkbar undenkbar so, dass man sich etwas nicht vorstellen kann . Deswegen bedient er die Frau sofort.
THOMAS TILL:
Die Kunden wissen ja auch … Man ist ja ständig präsent präsent da; anwesend . Das einzig Positive wahrscheinlich: Man spart sich den Arbeitsweg, ja, also kostengünstig kostengünstig so, dass etwas wenig Geld kostet; billig .
SPRECHER:
Zwischen den Pflanzen wohnen die Tills auf 120 Quadratmetern.
THOMAS TILL:
Hier sind angelangt sein an einem Ziel angekommen sein; ein Ziel erreicht haben wir im grünen Bereich unseres Wohnzimmers angelangt angelangt sein an einem Ziel angekommen sein; ein Ziel erreicht haben . Was hier wächst? Ja: Verschiedenes. Man sieht’s: der Wein Wein (m., nur Singular) hier: eine Pflanze – etwas weiter als in der freien Natur, weil im Glashaus natürlich geschützterer Standort [ist]. Schwarzholz Bambus Bambus, -se (m.) eine Pflanze, die einen leichten und hohlen Stiel hat , ’ne Sache, die bei uns nicht winterhart winterhart winterfest; so, dass eine Pflanze im Winter überlebt ist. Hat auch im Winter ganz schön jetzt gelitten, wird sich aber erholen. Dann haben wir hier die Glanzmispel Glanzmispel, -n (f.) eine bestimmte Pflanzenart , eine immergrüne Pflanze, die viele aus Italien, aus mediterranen mediterran hier: so, dass etwas die Region um das Mittelmeer betrifft Ländern kennen. Ebenso die Hanfpalme Hanfpalme, -n (f.) eine baumartige Pflanze, die ursprünglich aus Asien kommt , wächst also auch, ja, in der freien Natur in Italien bereits.
SPRECHER:
Täglich neben dem Arbeitsplatz aufzuwachen – daran hat sich Monika Till längst gewöhnt.
MONIKA TILL:
Irgendwo ist das schon ’ne Schutzhülle, also so offen … Ich meine, es ist ’n offenes Haus, und wir führen ’n offenes Haus und trotzdem dadurch, dass es … Es ist schon gegliedert etwas gliedern hier: etwas in verschiedene Teile aufteilen , also es ist nicht so, dass jetzt hier permanent permanent immer; die ganze Zeit auch die Angestellten hier hinten sind in dem Privatteil. Da gibt’s schon ...
THOMAS TILL:
Es passiert, es steht auch mal ein Kunde im Wohnzimmer.
MONIKA TILL:
Da sind sie schon diskret diskret hier: so, dass man die persönlichen Bereiche von jemandem beachtet; nicht aufdringlich; rücksichtsvoll und ... Ja, aber es hält sich im Rahmen sich im Rahmen halten nicht zu viel sein; nicht über ein bestimmtes Maß hinausgehen .
SPRECHER:
Im Sommer steigen die Temperaturen unter dem Glas auf mehr als 40 Grad Celsius. Dann spenden Schatten spenden Schatten geben; für Schatten sorgen Jalousien Jalousie, -n (f.) etwas, das man vor ein Fenster zieht, um sich gegen die Sonne zu schützen Schatten Schatten spenden Schatten geben; für Schatten sorgen .
THOMAS TILL:
Wir lassen’s normalerweise im Sommer dann bei Sonne ’n ganzen Tag geschlossen, ja, oder teilweise geschlossen, das muss man dann ’n bisschen einschätzen etwas ein|schätzen hier: etwas beurteilen . Also jetzt grad wie … also … mal so ’ne leichte Bewölkung Bewölkung (f., nur Singular) die Tatsache, dass Wolken am Himmel sind , da können wir’s ’n Spalt Spalt, -e (m.) eine kleine Öffnung auflassen, dann hält etwas aus|halten hier: etwas Unangenehmes so akzeptieren, wie es ist, und ertragen man’s hier oben auch noch aus etwas aus|halten hier: etwas Unangenehmes so akzeptieren, wie es ist, und ertragen . Das geht schon.
SPRECHER:
Stichwort Stichwort (n., hier nur Singular) gemeint ist hier: übrigens; nebenbei bemerkt; da wir gerade davon sprechen Klima Klima (n., hier nur Singular) hier: die Atmosphäre; die gesellschaftliche Stimmung : Wie arbeitet es sich in einem Betrieb, in dem der Chef nur wenige Meter vom Tresen Tresen, - (m.) hier: der Tisch in einem Geschäft, auf dem die Kasse steht und an dem die Waren verkauft werden seine Dusche hat?
KARINA ENGLER (Angestellte):
Ist nicht immer einfach. Es ist einerseits ’n sehr privates und sehr, sehr familiäres Verhältnis, was wir auch miteinander im Kollektiv Kollektiv, -e (n.) die Gemeinschaft; eine Gruppe von Menschen; gemeint ist hier: alle Angestellten und [mit] den Chefs haben. Aber wenn bei Chefs mal der Haussegen schief hängt der Haussegen hängt schief es gibt Probleme zu Hause , das kriegt etwas mit|kriegen umgangssprachlich für: etwas bemerken man halt auch mit etwas mit|kriegen umgangssprachlich für: etwas bemerken . Insofern ist das halt wirklich alles sehr, sehr live live (aus dem Englischen) hier: real; wirklich , sehr authentisch authentisch hier: natürlich; passend; echt , sehr echt.
SPRECHER:
1993 nahmen allen Mut zusammen|nehmen sehr mutig sein; sich etwas trauen die Tills allen Mut zusammen allen Mut zusammen|nehmen sehr mutig sein; sich etwas trauen , um sich ihren Wohn- und Arbeitstraum zu erfüllen. Beide wussten, was sie wollten. Streit ums Konzept Konzept, -e (n.) der Plan; die Idee gab es nicht. Die gewaltige gewaltig hier: sehr groß Investition Investition, -en (f.) das Geld, das man für etwas ausgibt, um später damit einen Gewinn zu machen von mehreren hunderttausend Euro hat sich gelohnt, auch wenn der Bau harte Arbeit bedeutete und viel Bereitschaft zum Risiko. Im klassischen klassisch hier: normal; üblich Gärtnereigeschäft ist die Konkurrenz wegen der vielen Baumärkte Baumarkt, -märkte (m.) ein großes Geschäft für Werkzeug u. Ä. und Discounter Discounter, - (m., aus dem Englischen) ein Geschäft, das Waren sehr billig verkauft hart. Monika Till arbeitet als Vertriebsangestellte Vertriebsangestellte, -n (m./f.) jemand, der bei einer Firma dafür sorgt, dass die Produkte auf den Markt kommen von zu Hause. Einkaufen gehen muss sie nur selten – es wächst ja alles vor oder hinter der Haustür.
MONIKA TILL:
Man kommt nicht nicht umhin|kommen etwas nicht vermeiden können ganz umhin nicht umhin|kommen etwas nicht vermeiden können , da ab und zu ab und zu manchmal doch was zuzukaufen, aber wir versuchen schon, die Ressourcen Ressource, -n (f.) der Rohstoff; der Bestand an etwas, das man z. B. zur Ernährung oder zur industriellen Produktion nutzen kann , die hier natürlich da sind, zu nutzen. Das ist uns schon bewusst, dass das deutlich besser ist als Supermarktqualität, die wir hier finden.
SPRECHER:
Und die Nachbarn? Bereits in der Bauphase Bauphase, -n (f.) die Zeit, in der etwas gebaut wird rümpften die Nase rümpfen hier umgangssprachlich für: etwas nicht gut finden einige die Nase die Nase rümpfen hier umgangssprachlich für: etwas nicht gut finden . Die Jungunternehmer Jungunternehmer, -/Jungunternehmerin, -nen eine junge Person, die eine Firma besitzt waren ihnen suspekt suspekt verdächtig; so, dass jemand/etwas Zweifel bei jemandem hervorruft und sind es bis heute. Aber den Tills macht das wenig aus.
MONIKA TILL:
Thomas?
THOMAS TILL:
Ja?
MONIKA TILL:
Kommst du bitte essen?
THOMAS TILL:
Ja.
SPRECHER:
Sie schöpfen Kraft schöpfen neue Energie bekommen ihre Kraft Kraft schöpfen neue Energie bekommen aus der Natur, die sie umgibt – jeden Tag aufs Neue.
Tor, -e (n.) — hier: die Tür; der Eingang
Gärtnerei, -en (f.) — eine Firma oder ein Geschäft, das Pflanzen, Obst und Gemüse anbaut und verkauft
Gewächshaus, -häuser (n.) — ein Haus, dessen Dach und Wände aus Glas oder Folie bestehen und in dem man gut Gemüse oder Blumen anbauen kann
gedeihen — gut wachsen
Tulpe, -n (f.) — eine Blumenart
Tropenpflanze, -n (f.) — eine Pflanze, die vor allem in sehr warmen Gebieten der Erde wächst
quasi — sozusagen; gewissermaßen
Hülle, -n (f.) — hier: etwas, das um etwas herum ist und es schützt
auf etwas trommeln — hier: mit einem Geräusch, das nach kurzen Pausen immer wiederkommt, auf etwas fallen
Grüne (n., nur Singular) — ein Ort, an dem es viele Pflanzen und viel Natur gibt
Alltag sein — normal sein; gewöhnlich sein
botanische Garten (m.) — eine große Anlage wie ein Park, in dem es viele verschiedene Pflanzenarten gibt, die auch aus anderen Regionen der Welt kommen können
Personal (n., nur Singular) — die Mitarbeiter; die Personen, die bei einer Firma arbeiten
Kundschaft (f., nur Singular) — die Kunden, die in einem Geschäft einkaufen
undenkbar — so, dass man sich etwas nicht vorstellen kann
präsent — da; anwesend
kostengünstig — so, dass etwas wenig Geld kostet; billig
angelangt sein — an einem Ziel angekommen sein; ein Ziel erreicht haben
Wein (m., nur Singular) — hier: eine Pflanze
Bambus, -se (m.) — eine Pflanze, die einen leichten und hohlen Stiel hat
winterhart — winterfest; so, dass eine Pflanze im Winter überlebt
Glanzmispel, -n (f.) — eine bestimmte Pflanzenart
mediterran — hier: so, dass etwas die Region um das Mittelmeer betrifft
Hanfpalme, -n (f.) — eine baumartige Pflanze, die ursprünglich aus Asien kommt
etwas gliedern — hier: etwas in verschiedene Teile aufteilen
permanent — immer; die ganze Zeit
diskret — hier: so, dass man die persönlichen Bereiche von jemandem beachtet; nicht aufdringlich; rücksichtsvoll
sich im Rahmen halten — nicht zu viel sein; nicht über ein bestimmtes Maß hinausgehen
Schatten spenden — Schatten geben; für Schatten sorgen
Jalousie, -n (f.) — etwas, das man vor ein Fenster zieht, um sich gegen die Sonne zu schützen
etwas ein|schätzen — hier: etwas beurteilen
Bewölkung (f., nur Singular) — die Tatsache, dass Wolken am Himmel sind
Spalt, -e (m.) — eine kleine Öffnung
etwas aus|halten — hier: etwas Unangenehmes so akzeptieren, wie es ist, und ertragen
Stichwort (n., hier nur Singular) — gemeint ist hier: übrigens; nebenbei bemerkt; da wir gerade davon sprechen
Klima (n., hier nur Singular) — hier: die Atmosphäre; die gesellschaftliche Stimmung
Tresen, - (m.) — hier: der Tisch in einem Geschäft, auf dem die Kasse steht und an dem die Waren verkauft werden
Kollektiv, -e (n.) — die Gemeinschaft; eine Gruppe von Menschen; gemeint ist hier: alle Angestellten
der Haussegen hängt schief — es gibt Probleme zu Hause
etwas mit|kriegen — umgangssprachlich für: etwas bemerken
live (aus dem Englischen) — hier: real; wirklich
authentisch — hier: natürlich; passend; echt
allen Mut zusammen|nehmen — sehr mutig sein; sich etwas trauen
Konzept, -e (n.) — der Plan; die Idee
gewaltig — hier: sehr groß
Investition, -en (f.) — das Geld, das man für etwas ausgibt, um später damit einen Gewinn zu machen
klassisch — hier: normal; üblich
Baumarkt, -märkte (m.) — ein großes Geschäft für Werkzeug u. Ä.
Discounter, - (m., aus dem Englischen) — ein Geschäft, das Waren sehr billig verkauft
Vertriebsangestellte, -n (m./f.) — jemand, der bei einer Firma dafür sorgt, dass die Produkte auf den Markt kommen
nicht umhin|kommen — etwas nicht vermeiden können
ab und zu — manchmal
Ressource, -n (f.) — der Rohstoff; der Bestand an etwas, das man z. B. zur Ernährung oder zur industriellen Produktion nutzen kann
Bauphase, -n (f.) — die Zeit, in der etwas gebaut wird
die Nase rümpfen — hier umgangssprachlich für: etwas nicht gut finden
Jungunternehmer, -/Jungunternehmerin, -nen — eine junge Person, die eine Firma besitzt
suspekt — verdächtig; so, dass jemand/etwas Zweifel bei jemandem hervorruft
Kraft schöpfen — neue Energie bekommen
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