Eine Knolle erobert die Welt | Top-Thema – Podcast | DW | 11.01.2008
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Top-Thema – Podcast

Eine Knolle erobert die Welt

Gesund, preiswert, anspruchslos - Kartoffeln lassen sich nahezu überall anbauen. Die nahrhafte Knolle wird heute fast auf der ganzen Welt gegessen. Und kalorienarm ist sie auch - aber nur, wenn man sie nicht frittiert.

Kartoffeln

Tolle Knolle!

In den wohlhabenden Industriestaaten dieser Welt wird die Kartoffel immer noch als Arme-Leute-Essen angesehen. 300 Jahre nach ihrer Entdeckung verliert die Knolle hier ihre Bedeutung als Grundnahrungsmittel – zumindest in seiner schlichten, unverarbeiteten Form. Interessanter sind die frittierten Varianten, die Kartoffel-Chips.

Im Rest der Welt findet die Kartoffel allerdings auch in ihrer Grundform großen Anklang. Vor allem in Entwicklungsländern wird die Kartoffel mehr und mehr angebaut und gegessen. Der Verbrauch in Ländern wie Afrika, in denen die Kartoffel auf dem Speiseplan bisher keine große Rolle spielte, hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. "Kartoffeln machen Hungrige satt. Sie sind ideal dort, wo Ackerland knapp ist", sagt der Ernährungsexperte der UN, Ne Bambi Lutaladio. Zudem entstehe durch Kartoffelanbau viel Nahrung in kurzer Zeit, denn "zum Teil kann man Kartoffeln schon nach 90 Tagen ernten."

Für den UN-Ernährungsexperten ist die Ausbreitung der Kartoffeln also eine gute Chance, den ständig wachsenden Hunger der Weltbevölkerung zu stillen. Einziger Nachteil der Knollen: Je nach Verarbeitungsmethode machen sie nicht nur satt, sondern auch dick. Gerade in den Städten der aufstrebenden Länder wie China und Indien hält die Kartoffel nicht immer in ihrer gesündesten Form Einzug, sagt Ne Bambi Lutaladio. "Das Problem ist aber, dass frittierte und gebratene Produkte Übergewicht und Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhen. Deshalb sollten Kartoffeln besser gekocht gegessen werden, dann sind sie gesund und nahrhaft."


GLOSSAR

Knolle, die – hier: eine verdickte Wurzel von Pflanzen die unter der Erde wachsen; Synonym für Kartoffel

nahrhaft – mit vielen Nährstoffen, die gesund und kräftig machen

kalorienarm – mit wenigen Kalorien

etwas frittieren – etwas in heißem Fett garen

wohlhabend – reich

Industriestaat, der – technisch hoch entwickelter Staat mit eigener Produktion von Gütern

Arme-Leute-Essen – Essen, das in der Herstellung und Zubereitung sehr günstig ist

Grundnahrungsmittel, das – ein sehr wichtiges und weitverbreitetes Nahrungsmittel wie zum Beispiel: Brot, Reis oder Kartoffeln

schlicht – einfach

Anklang finden – positiv aufgenommen werden

Entwicklungsland, das – ein Land der Dritten Welt, das nur wenig Industrie hat und sehr arm ist

Speiseplan, der – eine Menü oder Programm, das anzeigt, was es zu essen gibt

eine große Rolle spielen – Redewendung: sehr wichtig sein

sich verdoppeln – noch einmal so viel werden; um das Zweifache wachsen

ideal – perfekt

ernten – Getreide, Obst, Gemüse oder Ähnliches, das man angebaut hat, einsammeln

Zustand, der – die Situation

Ausbreitung, die – die Verbreitung

Hunger stillen – bewirken, dass jemand etwas zu essen bekommt

Verarbeitungsmethode, die – die Art und Weise, wie etwas zubereitet wird

aufstrebend – auf dem Weg zum Erfolg

Einzug halten – neu irgendwo hinkommen, sich verbreiten, einziehen

Fragen zum Text

In den wohlhabenden Industriestaaten wird die Kartoffel als … angesehen

1. Arme-Leute-Essen

2. Reiche-Leute-Essen

3. Hungrige-Leute-Essen

Wenn Kartoffeln frittiert werden, dann …

1. sind sie besonders nahrhaft.

2. machen sie dick.

3. stillen sie den Hunger am besten.

Wenn Kartoffeln in einem Land eine große Rolle spielen, …

1. sind sie nicht wichtig.

2. schmecken sie besser.

3. sind sie sehr wichtig

Arbeitsauftrag

Gekocht, gebraten oder frittiert – wie werden Kartoffeln in Ihrem Land häufig zubereitet? Suchen Sie ein Rezept für die Zubereitung von Kartoffeln raus, das typisch für Ihre Heimat ist. Schreiben Sie es auf und stellen Sie es in der Gruppe vor. Tauschen Sie die Rezepte untereinander aus.

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