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Ein Weihnachtsgeschenk für La Palma

25. Dezember 2021

Nach rund drei Monaten scheint der Cumbre Vieja auf der Kanaren-Insel La Palma wieder Ruhe zu geben. Der Ausbruch wurde offiziell für beendet erklärt. Doch die Behörden warnen: Der Vulkan bleibe unberechenbar.

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Ein fast komplett verschüttetes Haus ragt aus einem mit Lava und Asche bedeckten Hang heraus
Teile der Kanaren-Insel La Palma wirken wie eine MondlandschaftBild: Jorge Gzerrero/AFP/Getty Images

"Die Eruption hat 85 Tage und 18 Stunden gedauert" - erinnerte Julio Pérez von der Regionalregierung der Kanaren noch einmal, bevor er den längsten Vulkanausbruch in der bekannten Geschichte von La Palma für beendet erklärte. Die Bekanntgabe der Behörden war angekündigt gewesen, nachdem die Aktivität des Cumbre Vieja zehn Tage lang auf niedrigem Niveau verharrte.

Am 13. Dezember wütete der Vulkan in einer Art Abschlussvorstellung noch einmal besonders heftig, um dann am Abend plötzlich zur Ruhe zu kommen. Seither gab es auf der Kanaren-Insel keine explosionsartigen Entladungen mehr, es wurden keine Erschütterungen im Vulkan und kaum noch Erdbeben in der Tiefe gemessen; derzeit treten nur noch Gase aus.

Der Vulkan bleibt gefährlich

Dennoch warnte Pevolca-Sprecher Miguel Ángel Morcuende, der Vulkan bleibe unberechenbar und könne auch plötzlich wieder zu neuem Leben erwachen. Zudem seien die immer noch austretenden Gase gefährlich. Alle, die zu ihren Häusern in der Nähe des Vulkans zurückkehrten, um Asche zu beseitigen oder wichtige Gegenstände zu sichern, sollten die Gebäude vorher mindestens 15 Minuten gut lüften, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE.

Ein Steinhaus auf La Palma, halb unter schwarzer Lava begraben
Meterhoch liegt die Asche-und Lavaschicht auf der InselBild: Borja Suarez/REUTERS

Der Vulkan auf La Palma war am 19. September erstmals seit 50 Jahren ausgebrochen. Zwar gab es weder Verletzte noch Tote, allerdings zerstörten die mehr als 1000 Grad heiße Lava und die Asche fast 2900 Wohnhäuser und andere Bauten wie Schulen, Kirchen, Gesundheitszentren oder landwirtschaftliche Bewässerungsanlagen. Auch große Bananenplantagen, Avocadobäume und Weinreben wurden wie in Zeitlupe zermalmt und verbrannt. Rund 7000 Menschen musstenihre Wohnungen verlassen, viele von ihnen verloren ihr gesamtes Gut. Die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt. 

Eine Lavalawine hat sich in eine Straße mit mehrstöckigen Wohnhäusern ergossen
Fast 2900 Häuser wurden von der Lava zerstörtBild: Emilio Morenatti/AP Photo/picture alliance

Rund 1200 Hektar sind nun mit einer meterdicken Lavaschicht bedeckt, die nur langsam auskühlt. Zum Teil ragt die neu ausgetretene Lavabis ins Meer hinein. Dadurch entstanden zwei neue Landzungen auf der Insel. La Palma ist die jüngste Insel der Kanaren, die wie die bekannteren Touristeninseln Teneriffa und Gran Canaria alle vulkanischen Ursprungs sind.

cw/haz (afp, dpa)