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Ein Sieg zum Saisonabschluss ist Pflicht

7. Juni 2011

Auf dem Weg zur EURO 2012 soll dem glücklichen 2:1-Erfolg in Österreich nun auch ein Sieg in Aserbaidschan folgen. Doch vor dem letzten Länderspiel der Saison in Baku plagen Bundestrainer Löw erhebliche Personalsorgen.

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Das offizielle Logo der EURO 2012 in Polen und der Ukraine (EPA/Leszek Szymanski)
Bild: Verwendung nur in Deutschland

Das Ziel ist klar: Ein Sieg soll her gegen Aserbaidschan, auch wenn die Vorzeichen für einen erfolgreichen Saisonabschluss der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht gerade gut stehen. Drei Stunden Zeitunterschied, ungewohnte Anstoßzeit, knapp 3000 Kilometer Flug und viele Ausfälle: Die Liste der Probleme im deutschen Lager vor dem EM-Qualifikationsspiel in Baku ist lang. Dennoch: Ein Sieg ist Pflicht gegen den Tabellenvorletzten der Gruppe A.

Doch höhere Ansprüche mag Bundestrainer Joachim Löw an seine Rumpftruppe beim strapaziösen Saison-Kehraus nicht mehr stellen. Auch mit den beiden Nothelfern Sebastian Rudy und Lewis Holtby muss der Stresstest auf dem Weg zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine gelingen. "Es wird kein fußballerisches Highlight werden. Das ist auch gar nicht gefragt in unserer Situation. Wir müssen alles mobilisieren und die drei Punkte holen", lautet der klare Auftrag des Bundestrainers an seine sehr spezielle Reisegruppe beim 43-Stunden-Ausflug nach Vorderasien.

Noch einmal zusammenreißen

Keeper Manuel Neuer hütet das Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft (Foto: AP)
Auch auf seinen Rückhalt wird es wieder ankommen: Nationaltorwart Manuel NeuerBild: AP

Ein Vergnügen erwartet auch keiner der 18 Akteure, die angeführt von Kapitän Philipp Lahm, den Kader für die Begegnung in Baku bilden. Entsprechend richtete auch Teammanager Oliver Bierhoff einen eindringlichen Appell an die DFB-Akteure: "Noch einmal am Riemen reißen, die letzte Energie rausholen und 90 Minuten lang keinen Schlendrian entstehen lassen", laute die Losung für den letzten Saisonauftritt. Mario Gomez will mit gutem Beispiel vorangehen. "Es hilft nichts, wenn wir lamentieren, Mensch, jetzt noch so eine lange Reise. Wir müssen dieses Spiel gewinnen. Und dann können wir uns auf den Urlaub freuen - aber nicht davor", sagte der Bayern-Torjäger, der wie beim glanzlosen 2:1-Sieg gegen Österreich wieder für Tore zuständig ist.

Vor dem Ferienbeginn könnte mit Sieg Nummer sieben in der Qualifikation das EM-Ticket fast schon gelöst werden. "Wenn wir gewinnen, wird uns keiner mehr aufhalten", betonte Lahm. Neben dem Kapitän und Gomez stand beim 2:0-Premierensieg in Baku vor zwei Jahren aus dem aktuellen Kader nur noch Mesut Özil auf dem Platz. Alle Widrigkeiten wie die Ausfälle von Sami Khedira und Simon Rolfes, ein holpriger Platz und ein laut Löw "aufsässiger" Gegner sollen kein Anlass für Ausreden sein. "Ich erwarte von der Mannschaft, dass wir die ganzen Kräfte noch einmal bündeln", erklärte der Bundestrainer energisch.

Den Gegner nicht unterschätzen

Hinspiel gegen Aserbaidschan in Köln (Foto: dpa)
Klose (l) und Podolski feiern das 3:0 im Hinspiel in KölnBild: picture alliance / dpa

Löw warnte seine Verlegenheitstruppe davor, das Team des ehemaligen Bundestrainers Berti Vogts zu unterschätzen und an dessen 1:2-Pleite in Kasachstan zu messen. "In Aserbaidschan gibt es keinen Spaziergang. Die Türken haben da letztes Jahr 0:1 verloren. Und ich erinnere mich an die Aussage von Trainer Guus Hiddink: Aserbaidschan hat uns niedergekämpft und völlig verdient gewonnen", erzählte Löw. 6:1 endete das Hinspiel – "aber es wird nicht so laufen wie zu Hause", prophezeite Löw. Denn Leistungsträger wie Özil sind müde und Akteure wie Arne Friedrich oder Lukas Podolski leicht angeschlagen. Dazu kommt der Ausfall zahlreicher Stammkräfte.

"Im Mittelfeld haben wir ein Problem", benannte Löw die größte Komplikationszone. Er erwägt sogar eine taktische Abkehr von der "Doppel-Sechs" vor der Abwehr hin zu "drei variabel agierenden" Mittelfeldspielern. Toni Kroos und Özil sind gesetzt, der dritte Mann könnte das Dortmunder Supertalent Mario Götze sein.

Die nachnominierten U 21-Nationalspieler Holtby und Rudy sollen zunächst den Kader wieder auf 18 Akteure auffüllen. Beide stehen noch im Saft, waren in der letzten Woche 90 Minuten bei der 2:4-Niederlage der U 21 in Portugal aktiv. "Sie sind zwei Spieler, die im zentralen Mittelfeld spielen können. Sie sind schon länger bei uns im Fokus", sagte Löw über das Duo. In Abwehr und Offensive will Löw keine großen Umbesetzungen vornehmen. Das Spiel beginnt am Dienstag erst um 22.00 Uhr Ortszeit. "Wir müssen alles mobilisieren", forderte Löw.

Autor: Calle Kops (mit sid, dpa)

Redaktion: Wolfgang van Kann

Hinweis: DW-Radio überträgt das EM-Qualifikationsspiel Aserbaidschan gegen Deutschland am Dienstag (07.06.2011) live. Die Sondersendung beginnt um 19.05 Uhr MESZ.