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Ein ganz besonderer Kick

25. Juli 2005

Der Nahost-Konflikt ist normalerweise weit entfernt von München. Beim "Friedensspiel" einer israelisch-palästinensischen Jugendmannschaft gegen das "U17"-Team des FC Bayern München war er ganz nah.

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Israelische und palästinensische Kids umrahmt von Shimon Peres (links) und Edmund StoiberBild: AP

Prominenteste Zuschauer der Partie am Montag (25.7.05) vor 40.000 bayerischen Schülern in der Münchner Allianz-Arena waren der israelische Vize-Premierminister Shimon Peres und der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber. Peres sagte am Morgen in der bayerischen Staatskanzlei, Sport und Jugendbegegnungen könnten ebenso zum Frieden im Nahen Osten beitragen wie Politik und Wirtschaft.

Die Verantwortlichen des FC Bayern hatten die Begegnung am Rande der Champions-League-Partie der Münchner bei Maccabi Tel Aviv gemeinsam mit Shimon Peres im vergangenen September vereinbart. Wegen der Anwesenheit von Peres waren auch die Sicherheitsvorkehrungen extrem verschärft worden. Rund um die Allianz-Arena im Münchner Norden kam es deshalb, aber auch wegen der rund 800 Schulbusse, zu einem Verkehrschaos.

50.000 Euro für Peace-Center

Jugendauswahl FC Bayern - israelisch-palästinensische Mannschaft
Engagiert, aber fair, beim Kampf um den Ball im FriedensmatchBild: dpa

Die israelisch-palästinensische Elf wurde vom Peres-Center for Peace aufgestellt, das der Friedensnobelpreisträger 1997 gegründet hatte. Die "Friedens-Stiftung" will auch durch den Sport "Vorurteile abbauen" und eine friedliche Zukunft im Nahen Osten "durch Begegnungsmöglichkeiten in der ganzen Welt fördern".

Bayern-Manager Uli Hoeneß betonte, "dieses Spiel für den Frieden ist von einem historischen Wert, es hat eine unheimliche Aussagekraft". Nach dem Spiel konnte Peres einen Scheck in Höhe von 50.000 Euro für sein "Peace-Center" entgegennehmen.

"Das war einzigartig"

Etwas enttäuschend war der Zuschauerzuspruch. Statt der von den Organisatoren erwarteten 66.000 Schulkinder kamen nur 40.000 in die Allianz-Arena. Zahlreiche Schulklassen hatten kurzfristig ihre Teilnahme wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Dennoch schwärmte der Bayern-Vorstandsvorsitzende und Mitinitiator Karl-Heinz Rummenigge zu Recht von einer äußerst stimmungsvollen Veranstaltung: "Das war einzigartig. Alle sind glücklich, dass es so wunderbar abgelaufen ist."

Achso: Die "U17" des Rekordmeisters Bayern München hat gegen die israelisch-palästinensische Junioren-Auswahl mit 4:0 (1:0) gewonnen. Aber das war bei diesem stimmungsvollen "Friedensspiel" wirklich nur zweitrangig. (ms)