Ein deutscher "Ami-Schlitten"

Denn von diesen Amphibienfahrzeugen wurden Anfang der 1960-er Jahre weniger als 4000 Exemplare gebaut. Immerhin in Serie!

Wenn man die Geschichte vom Amphicar nicht kennt, würde man denken, dass dieser Wagen ein "Amerikaner" ist, also "Ami-Car". Falsch. Er wurde in Deutschland von dem Konstrukteur Hans Trippel entwickelt und in Lübeck und Berlin gebaut, aber hauptsächlich für die USA konzipiert.

Obwohl die Formen und Farben stimmten, ist er für die Amerikaner etwas zu klein geraten. Für die Deutschen war er dagegen zu teuer und zu amerikanisch. Die Firma ging Pleite und das Fahrzeug nahm seinen Platz in der Geschichte ein.

Seine stürmischen Jahre sind vorbei, aber die Liste der Abenteuer ist lang. Obwohl Salzwasser nicht sein Element sein sollte, schaffte er die Überquerung des Ärmelkanals in weniger als 6 Stunden. Damit hat der Amphicar sich eigentlich bestens als James Bond-Auto qualifiziert, schaffte es aber nicht.

Sogar die DDR-Geheimdienste haben sich für das schwimmende Auto interessiert. Wie auf der Internet-Seite der "Amphicar Club Berlin" nachzulesen ist, wurde ein Exemplar untersucht um zu überprüfen, inwieweit der Amphicar sich für militärische Zwecke verwenden lassen würde. Er wurde aber für militärisch untauglich befunden und als "Ausdruck westlicher Dekadenz" eingestuft.

Maksim Nelioubin