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Ehemaliger Wirtschaftsweiser: Stabilitätspakt einhalten

Jürgen Donges im Interview mit DW-TV

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Bei Nichteinhaltung des Stabilitätspaktes könne es an den Finanzmärkten zu Zweifeln an der Solidität der Haushaltspolitik kommen. "Und das hätte Rückwirkungen auf die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik und damit auch des Euro. Dann werden wir nicht so eine gute Währung bekommen, wie wir sie gerne hätten." Das sagte Jürgen Donges, ehemaliger Wirtschaftsweiser, in einem Interview mit DW-TV.

Er, Donges, hoffe sehr, die Regierungen der großen Euro-Länder, vor allem auch die Bundesregierung erlägen nicht der Versuchung, den Stabilitätspakt nicht einzuhalten. Ursache für die hohe Defizitquote in einigen EU-Ländern sei nicht das Hochwasser, sondern mangelnde Haushaltsdisziplin, die allerdings durch Hochwasserschäden besonders deutlich würde.
Der Wirtschaftswissenschaftler sagte weiter: "Dass der Stabilitätspakt nicht eingehalten werden kann, lasse ich so nicht ohne Weiteres durchgehen. Man muss sich halt anstrengen. Man muss auch sehen, dass der Haushalt eine Ausgabenseite hat, und da gibt es große Blöcke, Stichwort Subventionen, wo man einmal heran gehen kann."

Zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Hochwassers sagte Donges: "Das haben auch vergangene Naturkatastrophen gezeigt. Das betrifft natürlich ganz gezielt bestimmte Regionen und Sektoren. Aber unter den Sektoren gibt es auch Gewinner. Insbesondere die gesamte Bauindustrie, Handwerk, für diese Sektoren ist es im Grunde ein geradezu stimulierendes Programm, wenn auch von einer schlimmen Situation ausgehend. Aber ich rechne nicht damit, dass unser Wachstum durch diese Katastrophe nennenswert eingeschränkt wird", so Donges gegenüber dem Auslandsfernsehen in Berlin.

30. August 2002
130/02