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DW-Korrespondent in Burundi ist endlich frei

24. Mai 2017

Der Korrespondent der Deutschen Welle, Antéditeste Niragira, wurde heute in Burundi aus dem Gewahrsam der Polizei entlassen. Die DW dankt allen Organisationen und Behörden, die sich für die Freilassung eingesetzt haben.

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Antediteste Niragira
Erleichtert: DW-Korrespondent Antéditeste Niragira Bild: DW/M.Dronne

Niragira war am Montag (22. Mai) aus dem Gefängnis in der DR Kongo an die kongolesisch-burundische Grenze gebracht und dort den burundischen Behörden überstellt worden.

In einem Telefoninterview mit der Afrika-Redaktion der DW hatte der Pressesprecher der burundischen Bundespolizei, Pierre Nkurikiye, bestätigt: "Antéditeste Niragira ist in guten Händen." 

Der DW-Korrespondent musste eine weitere Nacht in einer Arrestzelle in Burundi verbringen, bevor er am Dienstagvormittag vom Nationalen Medienrat (CNC) in Burundi angehört wurde. Im Anschluss an seine Aussage wurde er auf freien Fuß gesetzt und konnte zu seiner Familie zurückkehren. Dass er die Nacht beim burundischen Geheimdienst verbringen musste, bezeichnete Polizeisprecher Nkurikiye als „normales Prozedere.“

Unmittelbar nach seiner Freilassung am Dienstag durch die burundischen Behörden konnte die Leiterin der Französisch-Redaktion der DW, Dirke Köpp, mit Niragira sprechen. Er war noch sehr bewegt: "Ich bedanke mich sehr herzlich bei der Deutschen Welle und allen, die im Hintergrund für meine Befreiung engagiert waren. Ich habe gar keine Worte, die ausdrücken, wie dankbar ich bin. Ich bin sehr froh und erleichtert." Niragira betonte, dass er weder in der Haft in Uvira, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, noch in Bujumbura in Burundi von Sicherheitsbeamten körperlich misshandelt worden sei. "Allerdings war das Gefängnis in Uvira schon sehr unangenehm."
Nicht einmal Licht habe es gegeben. Später wurde er in ein anderes Gefängnis verlegt, in dem er sich die Zelle von vier Quadratmetern mit fünf anderen Gefangenen teilen musste. Die Gefängnisverwaltung gab ihm nichts zu essen. Niragira wurde vielmehr von einem anderen Korrespondenten der DW versorgt. 

Antéditeste Niragira wollte am 17. Mai für die DW in einem Flüchtlingslager nahe der Stadt Kavimvira in der DR Kongo über die desolaten Bedingungen berichten, unter denen dort burundische Flüchtlinge leben. Doch noch bevor er mit seiner Arbeit beginnen konnte, wurde vom kongolesischen Nachrichtendienst (ANR) wegen vermeintlicher Spionagetätigkeit verhaftet und in ein Gefängnis in Uvira gebracht. Niragira war gerade im Begriff, sich eine Akkreditierung bei den staatlichen Stellen in der DR Kongo ausstellen zu lassen, als er verhaftet wurde. Das steht im Gegensatz zur Behauptung des Nachrichtendienstes der DR Kongo, (ANR), der mitgeteilt hatte, Niragira sei im Flüchtlingslager verhaftet worden, wo er sich ohne Akkreditierung aufgehalten habe. Niragira: „Ich hatte noch nicht gearbeitet, wie der ANR es mir vorwirft.“

Internationale Organisationen zum Schutz von Journalisten hatten den Fall seit der Verhaftung von Niragira in der DR Kongo am Mittwoch, 17. Mai, verfolgt und äußerten sich erleichtert über seine Freilassung.