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Jochen Kürten
29. März 2015

Die USA einmal anders: Kelly Reichardts Umwelt-Thriller "Night Moves" zeigt Nordamerika von einer ganz anderen Seite als Hollywood.

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Filmstill Night Moves (Foto: Verleih mfa+)
Bild: Cinema MFA

Ein großer Vorteil des unabhängig von den großen Studios produzierten US-Films ist es, dass er dem Zuschauer ein anderes Bild der USA zeigt als üblich. Und "üblich" heißt in diesem Zusammenhang Hollywood. Die Blockbuster aus Hollywood prägen seit Jahren das Bild vieler Zuschauer von den Vereinigten Staaten - in Deutschland, aber auch in den meisten anderen Ländern der Welt. Ein kleinerer Film wie "Night Moves", der zwar auf Festivals wie dem in Venedig lief hat es im normalen Kinoalltag meist schwer. Doch auf DVD (oder als Stream-Angebot) kann man sich heutzutage ja fast alles anschauen.

Ökothriller und Psychostudie

"Night Moves" von Regisseurin Kelly Reichardt ist aus mehreren Gründen ein gutes Beispiel für die filmische Independent-Szene der USA. Reichardt gilt mit ihren Filmen inzwischen als eine der wichtigsten Stimmen des US-Kinos abseits von Hollywood. Ihr neuer Film ist auch deshalb interessant, weil er Menschen und Landschaften zeigt, die man sonst eher weniger im US-Kino sieht. Die Handlung ist im Bundesstaat Oregon angesiedelt. Dort üben drei junge Umweltaktivisten einen Sabotageakt gegen einen Staudamm aus. So ist "Night Moves" Thriller und engagierter Öko-Film zugleich, der von seinen Landschaftspanoramen lebt, aber auch Figuren in den Mittelpunkt stellt, denen man gern zusieht. Der Sprengstoffanschlag gelingt zwar, doch passiert dabei ein weiteres Unglück. Wie Regisseurin Reichardt daraufhin die unterschiedlichen Entwicklungen der Beteiligten verfolgt, ist präzise und einfühlsam inszeniert.

Kelly Reichardt: Night Moves, mit Jesse Eisenberg, Dakota Fanning, Peter Sarsgaard u.a., USA 2013, 112 Minuten, auf DVD jetzt bei "MFA+" erschienen.