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Dresden: Tod nach Polizeigewahrsam

16. August 2020

Der Fall ist rätselhaft und wirft eine Reihe von Fragen auf. Nach einem Polizeieinsatz in Dresden ist ein 37-jähriger Italiener gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, weil es ein "nicht natürlicher Tod" war.

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Oberstaatsanwalt Lorenz Haase
Oberstaatsanwalt Lorenz HaaseBild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

In Dresden ist in der Nacht zum Sonntag ein Mann gestorben, nachdem er in Polizeigewahrsam war. Wie die Behörden mitteilten, hatte der 37-Jährige auf dem Gelände der Polizeidirektion das Bewusstsein verloren. Polizeibeamte und alarmierte Rettungskräfte reanimierten den Italiener. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Dort sei der Mann noch in der Nacht verstorben. "Es ist ein nicht natürlicher Tod, deswegen führen wir ein Todesermittlungsverfahren", sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase der Deutschen Presse-Agentur.

Warten auf die Obduktion

Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären. Er rechne mit Ergebnissen frühestens am Dienstag, sagte Haase. Er gehe davon aus, dass der Verstorbene möglicherweise unter Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln gestanden habe. Die entsprechenden toxikologischen Untersuchungen würden etwas Zeit brauchen. Zuvor waren Polizeibeamte in eine Bar gerufen worden. Dort soll sich der 37-Jährige renitent verhalten haben. Nach Angaben von Mitarbeitern soll der Mann mit Flaschen und Getränkekisten um sich geworfen haben, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Der Mann war in der Bar bis zum Eintreffen der Streife festgehalten worden.

Im Rahmen der Ermittlungen soll auch geklärt werden, ob der Italiener Polizisten attackiert oder Beamte gegen den 37-Jährigen Gewalt angewendet haben. Bislang könne er dazu nichts sagen, erklärte der Oberstaatsanwalt.

ml/cw (dpa)