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"Dieses Volk ist zu allem fähig"

29. Februar 2012

Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in Russland zeigt sich Top-Favorit Putin nicht frei von Nervosität. Der Opposition warf er vor, auf Gewalt aus zu sein. Nebulös sprach er von einem möglichen "Mordkomplott".

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Russian Prime Minister and presidential candidate Vladimir Putin speaks during his meeting with his campaign activists in Moscow on Wednesday, Feb. 29, 2012. Putin warned the opposition against using illegal ways to protest the outcome of Sunday's election, in which he is all but certain to reclaim the presidency. (Foto:Maxim Shipenkov, pool/AP/dapd)
Putin holt zum Rundumschlag gegen Opposition ausBild: AP

Im Vorfeld der russischen Präsidentenwahl warnte der bereits als Sieger gehandelte Regierungschef Wladimir Putin die Anhänger der Opposition davor, an nicht genehmigten Demonstrationen teilzunehmen. Es gebe Kräfte, die Gewalt anzetteln und Zusammenstöße provozieren wollten und nach "Märtyrern" suchten. Nach der Wahl wolle man dann der Regierung die Schuld zuweisen, so der Premier vor Unterstützern in Moskau. "Dieses Volk ist zu allem fähig", äußerte der Kandidat düster.

Es sei nicht akzeptabel, den Wahlverlauf vorwegzunehmen, sagte der amtierende Ministerpräsident in Moskau. Zugleich verstieg er sich in Spekulationen, dass es ein Mordkomplott gegen eine sehr bekannte Persönlichkeit geben könne.

Und wieder die "internationale Verschwörung"

"Sie suchen unter sehr bekannten Leuten nach einem Opfer", behauptete Putin. "Sie könnten, fürchte ich, jemanden umnieten und dann den Behörden dafür die Schuld in die Schuhe schieben." Die Verschwörung erfolge vom Ausland aus. Putin, Ex-Geheimdienstchef, hatte im Wahlkampf wiederholt erklärt, die USA fachten die Proteste an, um Russland zu schwächen.

Putins Gegner haben angekündigt, nach der für Montag erwarteten Bekanntgabe seines erwarteten Wahlsiegs in Moskau wieder zehntausende Demonstranten auf die Straßen zu bringen. Schon nach Hinweisen auf Betrug bei der Parlamentswahl im Dezember gab es in Russland die größten Demonstrationen seit dem Ende der Sowjetunion vor 20 Jahren. Gefordert wurde dabei auch ein Ende der Vormachtstellung Putins. Er könnte nach 2000 und 2004 zum dritten Mal in den Kreml einziehen.

SC/gmf (ape,afp,dpa)