Taifune verursachen große Schäden. Manche Wissenschaftler glauben, dass ihre Zerstörungskraft in Zukunft noch größer werden kann. Ein Grund dafür könnte der Klimawandel und die höhere Temperatur der Meere sein.
Anfang November 2013 richtete der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen verheerende Zerstörungen an. Tausende Menschen starben, Hunderttausende verloren ihre Häuser. Meteorologen können vor Wirbelstürmen bisher nur wenige Tage im Voraus warnen. Das ist oft nicht genug Zeit, um betroffene Gebiete zu evakuieren.
Ein tropischer Wirbelsturm entsteht über dem Meer, wenn Wasser verdunstet, das mindestens 26 Grad Celsius warm ist. Der Wasserdampf kondensiert, die Luft wird wärmer und nimmt kühlere Luft mit nach oben. Durch die Erddrehung fängt auch der Luftstrom an, sich zu drehen. Wenn der Wirbelsturm auf eine Küste trifft, gibt er seine gesamte Energie über dem Land ab.
Weil es bisher nicht genug Daten über die Stürme gibt, sind sich die Wissenschaftler in vielen Punkten nicht einig. Manche glauben zum Beispiel, dass Taifune und andere Wirbelstürme in Zukunft noch stärker werden können. Denn die Temperatur der Meere ist durch den Klimawandel gestiegen. Der Meteorologe Sven Plöger erklärt, dass das Meer einem Wirbelsturm dadurch noch mehr Energie liefern kann.
Christian Herold, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, sagt dagegen, dass man bisher nicht genau weiß, ob die höhere Wassertemperatur die Wirbelstürme wirklich stärker macht. Es könnte sogar sein, dass die höhere Temperatur der Meere die Entstehung von Taifunen hemmt, sagt Herold.
Glossar
Taifun, -e (m.) – der → Wirbelsturm, der in Ost- und Südostasien sowie im nordwestlichen Pazifik entsteht
Wissenschaftler, -/Wissenschaftlerin, -nen – der Forscher/die Forscherin
Klimawandel (m., nur Singular) – die Veränderung des Klimas
etwas an|richten – hier: etwas Schlimmes tun
verheerend – schrecklich; furchtbar
Meteorologe, -n/Meteorologin, -nen – der Wetterexperte/die Wetterexpertin
Wirbelsturm, -stürme (m.) – ein sehr starker Sturm, der vor allem in den Tropen entsteht (z. B. der Taifun, der Hurrikan)
im Voraus – vor einem Ereignis
betroffen – hier: so, dass etwas/jemand in Gefahr ist
evakuieren – dafür sorgen, dass Menschen einen Ort verlassen, dem eine Gefahr droht
tropisch – so, dass etwas aus den Tropen kommt
verdunsten – von einem flüssigen Zustand zu einem gasförmigen Zustand werden
Wasserdampf, -dämpfe (m.) – der Rauch, der aufsteigt, wenn Wasser → verdunstet
kondensieren – von einem gasförmigen Zustand zu einem flüssigen Zustand werden
Luftstrom, -ströme (m.) – die Bewegung der Luft
sich einig sein – die gleiche Meinung haben
Punkt, -e (m.) – hier: die Frage; der Aspekt
Wetterdienst, -e (m.) – die Einrichtung zur Erforschung und Vorhersage des Wetters
etwas/jemanden hemmen – hier: etwas/jemanden behindern; etwas/jemanden daran hindern, etwas zu tun
Fragen zum Text
1. Was ist keine Voraussetzung dafür, dass ein Taifun entsteht?
a) Die Meerestemperatur muss höher als 25 Grad Celsius sein.
b) Es muss einen Luftstrom geben, der sich dreht.
c) Es muss Sommer sein.
2. Welche Meinung hat Sven Plöger?
a) Die Meerestemperatur sinkt.
b) Die Wirbelstürme werden durch den Klimawandel stärker.
c) Die Temperatur der Meere beeinflusst die Wirbelstürme nicht.
3. Was sagt Christian Herold?
a) Es ist nicht sicher, ob der Klimawandel die Wirbelstürme stärker macht.
b) Niedrige Wassertemperaturen könnten Wirbelstürme hemmen.
c) Er ist unzufrieden, dass es nicht genug Daten über die Wirbelstürme gibt.
4. Die Tatsache, … die Meerestemperatur gestiegen ist, beeinflusst vielleicht auch die Wirbelstürme.
a) dass
b) das
c) da
5. Der Taifun erreichte ein Gebiet, … von vielen Menschen bewohnt wird.
a) dass
b) das
c) da
Arbeitsauftrag
Wie sieht die Lage in eurem Land aus? Gibt es bei euch regelmäßig Wirbelstürme? Diskutiert darüber, was die Regierung eines Landes machen könnte, um Menschen besser auf einen Sturm oder andere Naturkatastrophen vorzubereiten.