Wort der Woche

Die Schießbudenfigur

Sie kriegt alles ab – die Schießbudenfigur. Auf dem Jahrmarkt sind es Gewehrkugeln, in der Gesellschaft Häme und Spott. Autsch!

„Aus dem früheren Spitzenpolitiker ist eine Schießbudenfigur geworden“, schreibt die Zeitung. Das klingt nicht gut für den Politiker. Früher war er in einer Spitzenposition. Er war beliebt, die Partei stand hinter ihm und die Menschen haben ihm vertraut. Heute bezeichnet man ihn als „Schießbudenfigur“. Er ist bedeutungslos, ja sogar lächerlich geworden. Schießbuden sind Attraktionen auf Jahrmärkten. Besucher schießen mit Luftgewehren auf Rosen und Häschen aus Plastik oder eben auf Schießbudenfiguren. Die Figuren aus Plastik oder Pappe sind eine Zielscheibe. Auf dem Jahrmarkt sind sie es im wortwörtlichen Sinne und in der Gesellschaft im übertragenen Sinne. Die Schießbudenfigur ist Ziel für Häme und Spott. Das tut weh! Anders als Figuren in der Schießbude haben menschliche Schießbudenfiguren nämlich Gefühle.