Die Metamorphose von Lebensmitteln
Mit den Bildern will er auf Nahrungsmittelverschwendung aufmerksam machen. Für die Fotoserie kaufte Klaus Pichler Essen, um es verrotten zu lassen und abzulichten - voll Schimmel und doch in Schönheit inszeniert. Neun Monate lang hat er in seiner Wohnung Lebensmittel gehortet. Rohes Hühnerfleisch, einen ganzen Oktopus, gekochte Nudeln, Brot, Eiscreme, Eier. Das alles hat er vor sich hin faulen lassen - an dem Ort wo er sonst arbeitet, lebt, schläft. Am Höhepunkt des Verrottens und Verderbens hat er seine Kamera auf die Lebensmittel gehalten und das Grausen auf Bild gebannt. Aber so verführerisch wie ein Stillleben, so aufwendig inszeniert, wie auch die Werbefotografie die "Wegwerfware Lebensmittel" in Szene rückt. "One Third" wird 2013 unter anderem in der Anzenberger-Galerie in Wien, im Eikon Schaufenster Wien und im San Jose Museum of Art gezeigt. Klaus Pichler wurde 1977 geboren und lebt in Wien. Der studierte Landschaftsplaner arbeitet als Fotograf, hat aber keine fotografische Ausbildung. Seit 2006 pendelt er zwischen Auftragsarbeiten und freien künstlerischen Projekten hin und her. Zu seinen bisherigen Arbeiten gehören eine Fotoserie über die selbst gestochenen Tätowierungen von Gefängnisinsassen und eine Serie über ausgestopfte Tiere aus dem Museum. Seine Werke wurden schon in New York, Wien, Neu Delhi, Belfast und Berlin gezeigt.