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Nachkriegsgesellschaften

Dienstag, 21. Juni 2011, 14:00 Uhr im Raum F/G

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Bild: picture alliance/dpa

Ethnische und religiöse Minderheiten zu schützen, war eines der erklärten Ziele der humanitären Eingriffe auf dem Balkan, in Afrika und anderswo auf der Welt in den 90ern und frühen 2000er Jahren

Systematische Menschenrechtsverletzungen zählten – neben anderen – zu den Gründen für die Invasion des Irak 2003 und den ISAF-Einsatz in Afghanistan zwei Jahre zuvor. Ungeachtet der Frage nach der Legitimität dieser Interventionen, lässt sich in beiden Ländern ein ähnliches Muster des Wiederaufbaus und der Friedensbildung beobachten, es beinhaltet in erster Linie prozedurale Formen der Demokratisierung – baldige Wahlen, Umsetzung einer parlamentarischen Reform und Versuche, eine Rechtsstaatlichkeit herzustellen. Eine nachhaltige, auch lokale Menschenrechtskultur, die sich einer verbesserten Verwirklichung dieser Rechte und einer engagierten Bürgergesellschaft zeigt, hat sich aber noch nicht entwickelt.

Die Verfolgung von Christen, Sunniten und Shi’a im Irak, Übergriffe gegenüber Frauen und die Segregation von Serben und Kosovo-Albanern sind nur einige Beispiele, in denen es die betroffenen Staaten und die internationale Gemeinschaft versäumt haben, fundamentale Menschenrechte in Nachkriegsgesellschaften durchzusetzen. Die Diskussion wird demzufolge die strategischen Defizite bei vergangenen und gegenwärtigen friedensstiftenden und staatsbildenden Missionen beleuchten und alternative Formen der Implementierung von Menschenrechten und Vermittlung von Bildung in Nachkriegsgesellschaften vorstellen.

Moderation:
David Bosold
Associate Fellow, Transatlantic Program, German Council on Foreign Relations.

Panelists:
Tesfay Asbeha
German Writer, Developmental Analyst, Political Consultant and Translator

Andreas Heinemann-Grüder
Head of the Academy for Conflict Transformation

Iwana Howard
Senior Program Officer for Europe at the National Endowment for Democracy (NED)

Kerstin Müller
Member of the German Bundestag, Deputy Chairwoman of the Subcommittee for Civilian Crisis Prevention