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Vier für die Coens

25. Februar 2008

Bei der 80. Oscar-Verleihung gewann erwartungsgemäß ein rabenschwarz-lakonischer Thriller die meisten Oscars. Erstaunlich war in diesem Jahr, wie viele Auszeichungen an Europäer oder europäische Produktionen gingen.

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Die Gewinner-Brüder Joel und Ethan Coen, Quelle: AP
Die Gewinner-Brüder Joel (rechts) und Ethan CoenBild: AP

Der Westernthriller "No Country for Old Men" ist der beste Film des Jahres. Das Werk der amerikanischen Regiebrüder Joel und Ethan Coen wurde in der Nacht zum Montag (25.2.2008) in Hollywood von der amerikanischen Filmkunst-Akademie mit vier wichtigen Oscars ausgezeichnet. Die Autorenfilmer können neben der Auszeichnung für den besten Film auch die Oscars für die Regie und das Drehbuch mit nach Hause nehmen. Für Buch und Regie waren die beiden bereits 1997 mit "Fargo" ausgezeichnet worden. Javier Bardem aus Spanien wurde für seine Nebenrolle in "No Country for Old Men" ausgezeichnet. Der 38-Jährige brilliert hier als psychopathischer Killer, der seine Opfer am liebsten mit einem Bolzenschussgerät zur Strecke bringt.

Rein zahlenmäßig schnitt auch "Das Bourne Ultimatum" hervorragend ab: Der Action-Thriller sammelte drei Preise für Filmschnitt, Tonschnitt und Tonmischung.

Erfolgreiche Bilanz für Europäer

Daniel Day-Lewis, Tilda Swinton, Marion Cotillard und Javier Bardem (von links), Quelle: AP
Daniel Day-Lewis, Tilda Swinton, Marion Cotillard und Javier Bardem (von links)Bild: AP

Der in Irland lebende Brite Daniel Day-Lewis wurde erwartungsgemäß für die Hauptrolle in dem Drama "There Will Be Blood" geehrt. Für ihn ist es nach der Auszeichnung 1990 für "Mein linker Fuß" der zweite Oscar seiner Karriere.

Die 32-jährige Französin Marion Cotillard konnte zwei Tage nach dem französischen César überraschend auch noch den Oscar als beste Schauspielerin in Empfang nehmen. Sie verkörpert in dem Film "La vie en rose" die legendäre französische Sängerin Edith Piaf.

Der so genannte Auslands-Oscar ging wieder an ein deutschsprachiges Werk mit zeitgeschichtlichem Thema: Der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky holte mit seinem KZ-Drama "Die Fälscher" den ersten Oscar überhaupt in die Alpenrepublik.

Die Britin Tilda Swinton erhielt den "Goldjungen" als beste Nebendarstellerin in dem Thriller "Michael Clayton". Der beste Song kommt aus dem irischen Straßenmusikfilm "Once", der Dubliner Glen Hasard und die Tschechin Marketa Irglova sangen ihn auf der Bühne. Für die besten Spezialeffekte wurde der Fantasy-Film "Der Goldene Kompass" ausgezeichnet. Zum besten Animationsfilm des Jahres kürten die Mitglieder der Filmkunst-Akademie den in Frankreich spielenden Kinohit "Ratatouille", eine Disney-Produktion.

Zu den Verlierern des Abends gehörte der amerikanische Regisseur Paul Thomas Anderson, dessen düsteres Drama "There Will Be Blood" nach acht Nominierungen nur zwei Oscars holte. Die beiden sieben Mal nominierten Produktionen "Michael Clayton" und "Abbitte" schlossen den Abend mit jeweils nur einem Gewinn ab. (kas)