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Die Krim ist stromlos

22. November 2015

Die Urheber sind noch nicht bekannt, die Folgen sind jedoch drastisch: Die Stromleitungen zur Krim sind gekappt worden. Auf der von Russland annektierten Halbinsel wurde der Notstand ausgerufen.

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Symbolbild Stromausfall auf der Krim (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Volk

Auf der Krim sind vergangene Nacht alle Lichter ausgegangen. Knapp zwei Millionen Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Behörden der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel riefen den Notstand aus. Der Grund für den "vollständigen Blackout" sei die Sprengung mehrerer Strommasten in der Ukraine gewesen, heißt es in russischen Berichten. Krankenhäuser und andere wichtige Gebäude sowie Teile der Städte Simferopol, Jalta und Saki würden nun durch Generatoren mit Strom versorgt.

Karte der Krim mit der Stadt Cherson (Foto: DW)
Bild: DW

"Die Masten sind gesprengt!"

Ilja Kiwa, ein Vertreter des ukrainischen Innenministeriums, schrieb am frühen Sonntagmorgen auf Facebook: "Die Masten sind gerade gesprengt worden!" Die beiden anderen wichtigsten Stromleitungen aus der Ukraine sind bereits seit Freitag unterbrochen. Der ukrainische Energiekonzern Ukrenergo erklärte, zwei Strommasten seien in der Nacht zu Freitag offenbar mit Sprengsätzen oder durch Beschuss gefällt worden. Die Krim ist bei der Stromversorgung praktisch vollständig auf die Ukraine angewiesen.

Der Vizeministerpräsident der Krim, Michail Scheremet, sagte der Nachrichtenagentur Tass, die Halbinsel könne bestenfalls die Hälfte ihres Strombedarfs durch Dieselgeneratoren und Wind- und Solarkraft decken. Die Krim war im Frühjahr 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland annektiert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sehen die Annexion als Verstoß gegen das Völkerrecht und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine.

rb/ww (afp, ap, dpa, rtr)