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Die Empfehlung – Angela Scheefeld, Taxifahrerin und Stadtführerin

Bundesland Hamburg<br><br>Mit dem Taxi durch Hamburg

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Unsere Frau in Hamburg heißt Angela Scheefeld, ist 45 Jahre alt, waschechte Hamburgerin und mit einer großen Portion Mutterwitz gesegnet. Für ihren Job genau das richtige: Von Beruf ist sie Taxifahrerin und Stadtführerin. Sie zeigt ihren Gästen nicht nur Hamburgs Postkartenmotive, sondern auch ungewöhnliche Orte.

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Jeden Tag aufs Neue erobert sie Hamburgs Straßen mit dem Taxi. Von ihrer Stadt bekommt Angela Scheefeld einfach nicht genug. Sie ist hier geboren und will nirgendwo anders leben: "Hamburg ist einfach klasse. Wo gibt es eine Großstadt mit so viel Wasser, mit so viel Grün mit so viel Freizeitmöglichkeiten."

Die erste Empfehlung – Das Treppenviertel in Blankenese

Angela Scheefeld chauffiert uns in einen vornehmen und sehr idyllischen Stadtteil. "Hier im Blankeneser Treppenviertel kann man wunderbar spazieren gehen, über unzählige von Treppen und hunderte von Stufen. Dann sieht man zum Beispiel alte Fischerhäuser so wie dieses hier von 1698 mit einer besonderen Tür. Das ist eine "Klöndoor". Da kannst Du die obere Hälfte öffnen und dann einen kleinen "Klönsnack" mit den Nachbarn halten."

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Ehemals ein Fischer- und Lotsendorf vor den Toren der Stadt, ist das Treppenviertel mittlerweile ein beliebter Wohnort für Generationen betuchter Hamburger geworden. Wer hier einmal wohnt, der bleibt. 58 Fußwege und Treppen mit insgesamt 4864 Stufen führen hinauf und hinunter, dafür aber nur zwei Straßen.

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Kleinbusse, die sogenannten "Bergziegen", winden sich durch das Gassengewirr. Unten fließt die Elbe vorbei, dort steht auch der Leuchtturm, gemeinsam mit dem Süllberg als Blankeneser Wahrzeichen bekannt. Hier kann man sich beim Spaziergang von einer immer wehenden Brise durchpusten lassen oder in einem der kleinen Restaurants mit Blick auf das Wasser einen Kaffee trinken.

Die zweite Empfehlung – Harry‘s Hafenbasar

Auf zur nächsten Entdeckung. Sie liegt etwas versteckt im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Harry‘s Hafenbasar, Trödelmarkt und Museum zugleich, gibt es schon seit 1954. Wer von der weiten Welt träumt, ist hier richtig.

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Im Hafenbasar finden Sie eine einzigartige Sammlung von Kunsthandwerk, rituellen Gegenständen und Souvenirs aus aller Welt. In Afrika, Asien und Übersee fanden die Seeleute Kurioses und Wertvolles und brachten es nach Hamburg.

In den engen Gängen stapeln sich auf den Regalen Kuriositäten, Glücksbringer, Ritual- und Kultobjekte und Raritäten: Masken aus Westafrika. Buddhas aus Thailand. Schrumpfköpfe aus Südamerika. Und noch mehr. So viel mehr, dass selbst die Besitzerin Karin Rosenberg den Überblick verloren hat, was sie in den 20 Räumen alles verkauft. "Mein Vater sagte immer: Ich habe 81283 Teile. Wer es nicht glaubt, soll nachzählen", sagt sie.

Die dritte Empfehlung – Der alte Elbtunnel

Hamburg hat auch unter der Erde Charme. Wie das? Folgen Sie uns zu den Landungsbrücken an der Elbe. Der Fahrstuhl bringt uns hinab in den alten Elbtunnel. Angela Scheefeld erklärt: "Als dieser Tunnel gebaut wurde, 1911, da galt er als technische Sensation. Das war der erste Tunnel in ganz Europa, der unter einem Flussbett hindurch führt."

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Zum alten Elbtunnel – alt, weil es gibt ja seit 1975 den neuen, seit 2002 sogar mit vier Röhren – lassen sich eine ganze Menge Zahlen aufsagen: er ist 426,5 Meter lang, liegt in 24 Meter Tiefe, über dem Tunnel stehen, oder vielmehr fließen, zwölf Meter Elbwasser, es gibt zwei Röhren, für jede Fahrtrichtung eine. Die Röhren besitzen einen Durchmesser von sechs Metern, damit eine Kutsche mit aufgestellter Peitsche noch durchpasst. 30.000 Fahrzeuge und 40.000 Fußgänger durchqueren den Tunnel auch heute noch, jeden Monat. Der Tunnel verbindet die Stadtteile St. Pauli und Steinwerder.

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Was all diese Fakten nicht wiedergeben, ist die besondere Architektur und die Liebe zum Detail, die man an, oder besser in diesem Bauwerk vorfindet. Im Gegensatz zu seinem großen neuen Bruder ist der alte Elbtunnel ein reich verziertes Bauwerk. Es gilt viele Details zu entdecken.

Mit dem Auto durch den Tunnel fahren darf man wochentags zwischen 5.30 Uhr und 20.00 Uhr. Mit allzu dicken "Schlitten" sollte man den Tunnel allerdings nicht durchqueren, da wird es dann eng in der Fahrspur. Wer den Tunnel besichtigen möchte, der kommt lieber zu Fuß, oder allenfalls mit dem Fahrrad. In diesem Fall ist die Durchquerung kostenlos und zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich.

Angela Scheefelds Empfehlungen machen Ihnen bestimmt Lust auf Hamburg: Treppen steigen in Blankenese, Stöbern in Harry´s Hafenbasar und unter der Elbe durchtauchen, im alten Elbtunnel.