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DFL: Bundesliga vor schwierigster Saison

3. September 2020

Zwei Wochen vor dem Bundesliga-Start ist der Wunsch nach der Rückkehr von Zuschauern bei allen Profiklubs groß. Einigkeit gab es bei der DFL-Mitgliederversammlung auch bei den Themen Hygienekonzept und Auswechselspieler.

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1.Bundesliga  FC Bayern München - Eintracht Frankfurt (5-2)
Bild: picture-alliance /Pool/P. Schatz

Fünf statt drei Auswechselspieler, der Wunsch nach der Rückkehr von Zuschauern in den Stadien und ein optimiertes einheitliches Hygienekonzept - darin waren sich die 36 Vereine der Ersten und Zweiten Fußball-Bundesliga bei ihrer virtuellen Mitgliederversammlung einig. Es gab viel zu besprechen: In zwei Wochen beginnt die neue Bundesliga-Saison, und der deutsche Fußball steht wegen der Corona-Pandemie erneut vor größten Herausforderungen. Diese seien noch größer als die Beendigung der vergangenen Saison, erklärte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL): "Man muss kein Philosoph und kein Prophet sein, um die Aussage zu treffen, dass dies die anspruchsvollste und schwierigste Spielzeit des professionellen Fußballs in Deutschland wird."

Die wirtschaftlich ganz harten Monate kämen erst noch, warnte Seifert. Die DFL und ihre Klubs würden ein "Höchstmaß an Energie" benötigen, um die kommende Saison zu bewältigen. Es bedürfe bei der Planung "Besonnenheit und Mut". Mut vor allem in der Entscheidung, einen Teil der Zuschauer wieder in den Stadien zuzulassen. Die Frage, ob dies bei steigenden Corona-Infektionszahlen das richtige Zeichen wäre, sei zwar "absolut berechtigt und die muss auch gestellt werden", sagte Seifert. Andererseits könnte es auch ein sehr positives Zeichen sein - nämlich dafür, "dass sich tausende Menschen sehr wohl an Hygieneregeln halten wollen und halten können."

Seifert: "Angst darf uns nicht lähmen"

Mutig, aber nicht leichtsinnig, sondern verantwortungsvoll will die DFL vorangehen: "Die Angst vor dem, was passieren könnte, darf uns nicht lähmen. Und man sollte sie auch nicht schüren", sagte Seifert. Ein überarbeitetes Hygienekonzept wurde einstimmig verabschiedet. Zudem plant die DFL eine eigene Struktur für Corona-Tests. Es soll auch möglich sein, Partien kurzfristig in anderen Stadien auszutragen, um Spielausfälle zu vermeiden. "Die Lebensader der Bundesliga sind die Spiele", so Seifert. "Ein Ausfall wäre organisatorisch-logistisch ein großes Problem."

Bis Ende Oktober soll eigentlich eine Arbeitsgruppe entscheiden, wie mit der Rückkehr von Fans in die Stadien zu verfahren ist. Das hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten entschieden. Wegen der föderalen Struktur in Deutschland mit unterschiedlichen Corona-Regelungen darf zum Beispiel RB Leipzig zum Saisonstart gegen den FSV Mainz 05 vor 8.500 Fans spielen - in den meisten anderen Bundesländern ist das noch verboten. Mittlerweile haben jedoch laut Seifert alle Vereine den zuständigen Gesundheitsämtern ebenfalls  Hygienekonzepte vorgelegt. 

Liga fürchtet keine Wettbewerbsverzerrung

Das Risiko einer Wettbewerbsverzerrung, wie es Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zuletzt angesprochen hatte, sieht die Liga angeblich nicht. "Grundsätzlich begrüßen wir, dass es bundeseinheitliche Regelungen geben soll", sagte Seifert. "Aber ich würde das scharfe Schwert der Wettbewerbsverzerrung stecken lassen." Dieses Schwert habe auch keiner gezogen. "Erst wenn irgendwann mal ein Verein vor 50.000 Fans spielt und ein anderer mit null, wird es relevant für den Wettbewerb." Um die Fan-Rückkehr zu beschleunigen, wollen sich DFL und DFB ab sofort auch an mehreren Studien zum Coronavirus beteiligen.