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DFL-Chef Rauball rät von Coming out ab

31. Juli 2013

Der deutsche Fußball ist nach Ansicht von Reinhard Rauball noch nicht reif dafür, dass Profis öffentlich bekanntgeben, dass sie schwul sind. Der Fußball hinke der Gesellschaft in diesem Punkt meilenweit hinterher.

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DFL-Chef Reinhard Rauball bei einer Pressekonferenz. Bild: Getty Images
Bild: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

"Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich einem Spieler noch nicht guten Gewissens zu einem öffentlichen Coming-out raten", sagte Reinhard Rauball, der Vorsitzende der Deutschen Fußball Liga (DFL), in einem Interview der Zeitschrift "Sport Bild": "So weit ist der Fußball nicht. Hier gibt es noch eine Menge zu tun. Das ist beschämend, aber meine hundertprozentige Überzeugung, allen Sonntagsreden zum Trotz." Vor zwei Wochen war in der Hauptstadt die so genannte "Berliner Erklärung" gegen Homophobie im Sport präsentiert worden. Zu den Unterzeichnern gehörte der Deutsche Fußball-Bund (DFB), nicht aber die DFL.

DFL-Boss sieht Problem bei den Fans

Rauball verwies in dem Interview auf das Beispiel des Basketballers Jason Collins, der sich als bisher einziger Basketballer der US-Profiliga NBA geoutet und seitdem keinen Verein mehr gefunden habe. "Wenn ich einem 25-jährigen Fußball-Profi dazu raten würde, besteht genauso die Gefahr, dass dessen Karriere zu Ende ist", sagte Rauball. Es sei vielleicht kein Problem der Spieler untereinander oder zwischen den Vereinsoffiziellen und dem Spieler. "Aber dass der Spieler bei Auswärtsspielen von den gegnerischen Fans die Akzeptanz bekommt, die er verdient, kann ich ihm nicht garantieren."

sn-jk (sid, SZ)