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DFB-Frauen siegen bei Hrubesch-Debüt klar

Calle Kops dpa
7. April 2018

Die deutschen Fußball-Frauen machen den ersten Schritt aus der Krise. Beim deutlichen Sieg über Tschechien zeigt sich bereits die Handschrift von Kurzzeit-Bundestrainer Horst Hrubesch.

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Die deutschen Spielerinnen Sara Däbritz (hinten) und Lea Schüller jubeln nach dem 3:0. (Foto: picture-alliance/dpa/J. Woitas)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Lea Schüller war sprachlos, Horst Hrubesch zufrieden. Mit dem 4:0 (2:0) über Tschechien haben die deutschen Fußball-Frauen den Negativtrend der Steffi-Jones-Ära überwunden und sich wieder an die Spitze der WM-Qualifikations-Gruppe 5 gesetzt. Im Stadion in Halle an der Saale war Lea Schüller mit ihrem Viererpack (4./31./68./79. Minute) die herausragende Spielerin. Am Dienstag muss die DFB-Elf zum möglicherweise letzten Spiel unter Kurzzeit-Bundestrainer Hrubesch in Slowenien antreten.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll und was mit mir los war. Ich habe mal in der U17 fünf Tore in einem Spiel gemacht, aber ansonsten nie", sagte Schüller, die in ihrem sechsten Länderspiel groß auftrumpfte. Hrubesch setzte wie angekündigt auf ein 4-4-2-System, bei dem die Außenverteidigerinnen Anna Blässe und Leonie Maier mit ihrer Schnelligkeit Druck entwickeln sollten. Das gelang nur bedingt. "Man hat gemerkt, dass einige Spielerinnen noch einen Rucksack aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen. Dennoch bin ich zufrieden, weil wir genau das umgesetzt haben, was ich wollte: einfach Fußball spielen" sagte der Coach.

Eigene Fehler bringen Gefahr

Die deutsche Spielerin Lea Schüller (l.) im Duell mit Petra Bertholdova (2.v.l.) und Klara Cahynova (r.) aus Tschechien (Foto: picture-alliance/dpa/J. Woitas)
Lea Schüller (l.) im Duell mit Petra Bertholdova (2.v.l.) und Klara Cahynova (r.) aus TschechienBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Die Führung entsprang einer mutigen Einzelaktion von Schüller. Sie eroberte den Ball, setzte entschieden nach und vollendete überlegt ins lange Eck. Die erhoffte Ruhe brachte das Tor jedoch nicht. Zwar hatten die Gastgeberinnen den Kontrahenten im Griff, doch spielerisch blieben viele Wünsche offen. Ungenauigkeiten im Passspiel ermöglichten den Gästen immer wieder, die Angriffe der DFB-Elf zu stören. "Wir haben dem Gegner kaum Chancen ermöglicht, nur unsere eigenen Fehler brachten Gefahr", sagte Torhüterin Almuth Schult. Gefährlich wurde es meist, wenn direkt und schnell gespielt wurde oder Flanken von der Grundlinie die kopfballstarken deutschen Angreiferinnen fanden. So verfehlten Svenja Huth (19./27.) und Dzsenifer Marozsan (25.) knapp.

Dem 2:0 ging ein feiner Doppelpass zwischen Maier und Alexandra Popp voraus, mit dem die gesamte Abwehr ausgehebelt wurde. Schüller musste nur noch einschieben. Die Tschechinnen versteckten sich nicht, liefen die nicht immer sattelfeste deutsche Innenverteidigung und Torhüterin Schult immer wieder an und provozierten so Fehler. Einer davon hätte durch Katerina Svitkova nach 37 Minuten beinahe zum Anschluss geführt.

Abstauber zum Endstand

Trainer Horst Hrubesch steht an der Seitenlinie (Foto: picture-alliance/dpa/J. Woitas)
Alles richtig gemacht: Interims-Trainer Horst HrubeschBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

In der Halbzeit brachte Hrubesch Verena Faißt und Melanie Leupolz für Blässe und Lena Gößling, denen nicht viel gelang. Aber auch die Neuen brachten nicht die gewünschte Wirkung, obwohl die Gäste ihre Angriffsbemühungen intensivierten und für das deutsche Team mehr Räume entstanden. Sara Däbritz übersah in der 52. Minute zwei besser postierte Mitspielerinnen, Schüller verzog in der 59. Minute knapp.

Nachdem die Tschechinnen den Anschluss nach einem Fallrückzieher an die Latte durch Klara Cahynova und einem verzogenen Nachschuss durch Petra Vystejnova (63.) verpasst hatten, machte es Schüller nach dem dritten Eckball per Kopf besser und entschied die Partie. Und da ihr an diesem Tag alles gelang, traf sie auch noch per Abstauber, nachdem ein Schuss von Däbritz von Torhüterin Barbora Votikova nur zu kurz abgewehrt werden konnte.

ck/mrl (dpa)