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DFB-Frauen auf WM-Achtelfinalkurs

Calle Kops (dpa, rtre)12. Juni 2015

Die deutschen Fußball-Frauen müssen bei der WM in Kanada um den Gruppensieg bangen, sind aber auf Achtelfinal-Kurs. Das Team von Bundestrainerin Neid kommt in Ottawa gegen Norwegen nur zu einem Remis.

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Gry Tofte Ims (l.) und Maren Mjelde (r.) versuchen Celia Sasic den Ball abzunehmen (Foto: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images)
Gry Tofte Ims (r.) und Maren Mjelde (l.) versuchen Celia Sasic den Ball abzujagenBild: Getty Images/Bongarts/D. Grombkowski

Die deutschen Fußball-Frauen sind bei der Weltmeisterschaft in Kanada auf Achtelfinalkurs. Zwar musste sich die DFB-Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid im zweiten Gruppenspiel in Ottawa gegen Norwegen mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden zufriedengeben, verteidigte aber die Tabellenführung in der Gruppe B dank des besseren Torverhältnisses.

Mittags Abstauber

Anja Mittag hatte das deutsche Team mit ihrem vierten Turniertreffer in Führung gebracht (6. Minute), Maren Mjelde erzielte mit einem direkten Freistoß den Ausgleichstreffer (61.). Der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister kann im abschließenden Vorrundenspiel in Winnipeg den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen. Gruppengegner ist am Montag (22 Uhr MESZ) dann Thailand, das seine Chancen ebenfalls wahrte. Die Asiatinnen bezwangen die Elfenbeinküste mit 3:2 und rangieren jetzt hinter Norwegen auf Platz drei.

Vier Tage nach dem 10:0-Kantersieg gegen die Elfenbeinküste lief die DFB-Auswahl fast unverändert gegen Norwegen auf. Lediglich Melanie Leupolz, die sich zum Auftakt eine Schambeinprellung zugezogen hatte, wurde noch geschont. Für die Mittelfeldspielerin rückte Dzsenifer Marozsan nach. Marozsan hatte wegen einer Bänderdehnung im Sprunggelenk gegen die Afrikanerinnen noch passen müssen, stand nun aber von Beginn an im Blickpunkt.

Anja Mittag jubelt nach ihrem Führungstreffer (Foto: NICHOLAS KAMM/AFP/Getty Images)
Anja Mittag jubelt über ihren FührungstrefferBild: Getty Images/AFP/N. Kamm

Ihr erster Schuss nach wenigen Sekunden ging noch klar über das Gehäuse von Ingrid Hjelmseth, doch mit dem zweiten Knaller aus rund 20 Metern stellte Marozsan Norwegens Torhüterin vor große Probleme. Hjelmseth konnte den scharfen Flachschuss nur nach vorn abprallen lassen, und die goldrichtig stehende Mittag brauchte nur noch zur Führung einzuschieben. Für die 30-Jährige, die im EM-Finale vor zwei Jahren gegen die Skandinavierinnen den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, war es bereits das vierten Turniertor.

Mjeldes Freistoß-Hammer

In fast der gesamten ersten Hälfte blieb die deutsche Elf dominant, setzte den Gegner mit sehenswerten Spielzügen ständig unter Druck und gab ihm kaum Luft zum Atmen. Ein Kopfball von Alexandra Popp (29.) verfehlte hauchdünn das Ziel, ihr Freistoß (36.) wurde eine Beute von Hjelmseth. Die hochgelobten norwegischen Angreiferinnen tauchten erst kurz vor dem Pausenpfiff zum ersten Mal vor Nadine Angerer auf. Dann aber wurde es richtig gefährlich: Beim Schuss von Isabell Herlovsen (43.) aus kürzester Distanz reagierte die DFB-Keeperin prächtig. Und die nachfolgende Ecke von Lene Mykjaland lenkt Angerer an die Latte.

Anja Mittag (r.) und Marita Skammelsrud Lund (l.) kämpfen um den Ball (Foto: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images)
Intensive zweite Halbzeit: Mittag (r.) und Skammelsrud (l.)Bild: Getty Images/Bongarts/D. Grombkowski

Trainer Even Pellerud brachte im zweiten Durchgang Solveig Gulbrandsen, die für mehr Ideen im Mittelfeld sorgen sollte. Tatsächlich war die Partie nun so ausgeglichen wie man es zuvor erwartet hatte. Nach einer Stunde konnte DFB-Innenverteidigerin Saskia Bartusiak die enteilte Herlovsen kurz vor der Strafraumgrenze nur durch ein Foul stoppen, für das sie die Gelbe Karte sah. Den fälligen Freistoß zirkelte Mjelde über die Abwehrmauer zum 1:1-Endstand in den Winkel.

"Ich bin total zufrieden. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit abgeliefert. Wir haben fast gar nichts zugelassen", sagte Trainerin Neid in der ARD. "In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr ganz so gut gearbeitet. Und dann sieht man eben, wie stark die Norwegerinnen sind. Wir können gut leben mit diesem 1:1. Wir sind froh, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir haben ein ganz gutes Torverhältnis jetzt."

Die weiteren WM-Partien

Auch Deutschlands kommender Gruppengegner Thailand wahrte seine Chance auf das Achtelfinale. In Ottawa bezwangen die Asiatinnen im Duell der WM-Debütanten die Elfenbeinküste mit 3:2 (2:1). Mit drei Punkten liegt Thailand vor der Begegnung mit dem Tabellenführer in Winnipeg hinter Deutschland und Norwegen (jeweils 4 Punkte) auf Rang drei.

In Gruppe A ist alles offen. Gastgeber Kanada bleibt nach einem mauen 0:0 gegen Neuseeland in Edmonton mit vier Punkten als Tabellenführer auf Kurs Richtung Gruppensieg. Und China setzte sich denkbar knapp gegen die Niederländerinnen mit 1:0 (0:0) durch. In der Tabelle übernahm China Platz zwei vor dem Oranje-Team (beide 3 Punkte).

Und hier gibt es das Geschehen beim Spiel der Deutschen gegen die Norwegerinnen in allen Einzelheiten zum Nachlesen: