Flughafen Frankfurt Fakten
21. Oktober 2011In der Hauptsaison starten und landen am Frankfurter Flughafen bis zu 1500 Flüge am Tag. Das heißt, in Spitzenzeiten reihen sich die Flugzeuge im Landeanflug in einer langen Perlenkette auf, im Minutentakt starten und landen die Maschinen auf jetzt vier Bahnen. Wobei es eine reine Startbahn gibt, die so genannte "Startbahn-West", und eine Bahn auf der nur gelandet wird, die neue Nordwestbahn.
Die 114 Airlines fliegen dabei von Frankfurt aus mehr als 300 Ziele in Deutschland und 110 weiteren Ländern an. Ob Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Krasnojarsk in Sibirien oder Toronto in Kanada. Platzhirsch ist die Lufthansa, rund 60 Prozent der Flüge in Frankfurt werden von Deutschlands größter Fluggesellschaft durchgeführt.
Hochbetrieb auf dem Vorfeld
Frankfurt ist der erste deutsche Flughafen, der vom Riesenairbus A380 angeflogen wird. Die Lufthansa hat hier ihre aus bisher acht Maschinen bestehende A380-Flotte stationiert. Im Süden des Flughafens wurde dafür extra eine riesige Wartungshalle gebaut.
Aber nicht nur große und kleinere Flugzeuge bewegen sich über die Landebahnen und Rollwege - auch mehr als 25.000 Fahrzeuge werden für den reibungslosen Ablauf benötigt. Dazu gehören die typisch schwarz-gelben Follow-Me Fahrzeuge, Flugzeugschlepper, Feuerwehrwagen, Schneefräsen, Gepäckwagen genauso wie Busse, die die Passagiere zu den Außenpositionen bringen.
Shoppen bis der Arzt kommt
53 Millionen Passagiere werden pro Jahr in Frankfurt abgefertigt - das entspricht immerhin fast der Bevölkerungszahl Italiens. Mehr als die Hälfte der Reisenden verlässt dabei allerdings das Terminalgebäude nicht, denn der Frankfurter Flughafen wird vor allem zum Transit genutzt, also zum Umsteigen. Gemessen an den Passagierzahlen, ist Frankfurt nach London-Heathrow und Paris-Charles-de-Gaulle Europas Nummer drei.
Wer ein paar Stunden Aufenthalt am Flughafen hat und Zeit totschlagen muss, der kann vor allem eines: shoppen gehen. Rund 160 Geschäfte versorgen Reisende mit Zeitschriften, Getränken und Süßigkeiten oder bieten Mitbringsel an: Ob den typisch deutschen Bierseidel, Kinderspielzeug oder Designerklamotten. Und wer das Essen im Flugzeug nicht verträgt: In 65 Restaurants und Bars lässt sich die Zeit bis zum Abflug überbrücken. Wenn der Aufenthalt mal länger dauert, etwa weil mal wieder ein Vulkan auf Island oder ein Streik irgendwo den Luftverkehr lahmlegt, kann sich der Reisende in einem der fünf Flughafenhotels ein Zimmer suchen. Betten bietet zudem auch eine Klinik, die dem Flughafen gehört.
Die größte Arbeitsstelle Deutschlands
Um einen Flughafen zu betreiben, braucht es selbstverständlich mehr als nur Flugzeuge und Piloten. An jedem Flugzeug, das in Frankfurt stationiert ist, hängen 300 bis 400 Arbeitsplätze. Also: Piloten, Flugbegleiter, Techniker. Aber auch bei den Cateringunternehmen, in der Verwaltung und natürlich bei den Arbeitern auf dem Vorfeld entstehen Arbeitsplätze, um nur einige Beispiele zu nennen. Insgesamt arbeiten direkt am Frankfurter Flughafen rund 71.000 Menschen. Nirgendwo sonst in Deutschland arbeiten so viele Menschen an einem Ort.
Groß soll noch größer werden
Mit der neuen Landebahn, die am Freitag (21.10.2011) in Betrieb genommen wurde, soll der Flughafen weiter wachsen. Bis 2020/2025 rechnet man mit mehr als 80 Millionen Passagieren. Die Zahl der Flugbewegungen wird um fast 50 Prozent steigen, am Flughafen rechnet man mit zusätzlichen 25.000 Arbeitsplätzen.
Doch der Ausbau ist noch nicht beendet. Um die zusätzlichen Starts und Landungen abfertigen zu können, muss auch kräftig in die Terminalanlagen investiert werden. Derzeit entsteht für rund 500 Millionen Euro ein neuer Flugsteig am Terminal 1, hier können ab 2012 sechs Millionen zusätzliche Passagiere abgefertigt werden. Doch auch die auch die A-Plus genannte Terminalerweiterung reicht nicht aus. Im Jahr 2013 soll der Bau eines dritten Terminals im Süden des Flughafens beginnen.
Autor: Roman Warschauer
Redaktion: Henrik Böhme