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OECD-Bericht

4. April 2008

Die reichen Industriestaaten haben im vergangenen Jahr deutlich weniger Entwicklungshilfe geleistet als noch 2006. Als einer der weniger Staaten hob Deutschland seine Zahlungen und ist nun weltweit zweitgrößter Geber.

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GTZ-Mitarbeiter in ÄthiopienBild: picture-alliance/dpa

Deutschland ist bei der Entwicklungshilfe hinter den USA auf Platz zwei Geberländer vorgerückt. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) am Freitag (4.4.2008) in Paris mit. Nach vorläufigen Berechnungen der OECD stiegen die deutschen Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit im vergangenen Jahr um 5,9 Prozent auf 8,96 Milliarden Euro.

Deutschland jetzt auf Platz zwei der Geberländer

Deutsche Welthungerhilfe in Haiti
Deutsche Welthungerhilfe in HaitiBild: picture-alliance / dpa

Nach absoluten Zahlen lag Deutschland 2007 vor Frankreich, Großbritannien und Japan auf Platz zwei unter den 30 OECD-Ländern. Im Jahr zuvor war es noch Platz fünf gewesen.

Gemessen am Anteil des Bruttoinlandsproduktes kam Deutschland mit 0,37 Prozent allerdings nur auf Platz zwölf. Spitzenreiter ist hier Norwegen mit 0,95 Prozent.

Es bleibt noch viel zu tun

Heidemarie Wieczorek-Zeul stellt neuen Freiwilligendienst vor
Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD)Bild: picture-alliance/dpa

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul begrüßte die Zahlen. Es gebe aber noch erheblichen Handlungsbedarf. Deutschland habe zugesagt, den Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2010 auf 0,51 Prozent zu steigern.

Die SPD-Politikerin wertete die guten Zahlen Deutschlands auch als Zeichen der Schwäche anderer Geber. So reduzierte beispielsweise nach OECD-Angaben Großbritannien seine Leistungen um gut 29 Prozent, Frankreich um fast 16 Prozent. Den größten Rückgang verzeichnete Japan mit 30,1 Prozent.

Millenniumsziele nicht aus den Augen verlieren

Die OECD-Zahlen zeigen, so Wieczorek-Zeul, dass die Industriestaaten nicht genug leisteten, um die Millenniumsziele bis 2015 zu erreichen. Die Industriestaaten hatten versprochen, bis dahin den Anteil der Weltbevölkerung, die unter extremer Armut leidet, zu halbieren. Die weltweiten Militärausgaben seien aber noch immer zehnmal höher, als die Ausgaben für die Armutsbekämpfung. (gmf)