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Deutschland - ein sicheres Land für Juden

24. Februar 2015

Die Anschläge in Kopenhagen haben auch die Juden in Deutschland verunsichert. Die Gefährdungslage ist hoch. Doch jüdisches Leben soll es auch künftig geben.

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Deutschland, Einweihung der neuen Synagoge in Cottbus(Foto: dpa)
Neues Jüdisches Leben in Deutschland: Die Einweihung der Synagoge in CottbusBild: picture alliance/dpa/J. Carstensen

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat den in Deutschland lebenden Juden konsequentes Vorgehen gegen antisemitische Bedrohungen zugesichert. "Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern gehen jedem Hinweis und jeder Information mit größter Sorgfalt nach", erklärte de Maizière nach einem Treffen mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, in Berlin. Sofern sich Hinweise auf eine konkrete Gefährdung von Personen oder jüdischen Einrichtungen ergeben, würden sofort Maßnahmen ergriffen.

"Wir alle wünschen uns, dass Juden weiterhin gerne in Deutschland leben", betonte der Minister. De Maizière und Schuster waren sich einig, dass die Gefährdungslage für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland nach den Anschlägen von Kopenhagen - bei denen auch ein jüdischer Sicherheitsmann vor der Hauptsynagoge getötet worden war - unverändert hoch sei. Schuster und de Maizière betonten: "Wir lassen uns das wiederaufgebaute jüdische Leben in Deutschland nicht durch Terroranschläge wieder zerstören". Und: "Für Juden ist Deutschland ein sicheres Land."

Auswanderung ist keine Alternative

Schuster sagte, die jüdische Gemeinschaft sei nach den Anschlägen zwar beunruhigt, vertraue aber weiterhin auf die Entschlossenheit der Behörden und der Polizei, alles zu unternehmen, um als Juden in Deutschland sicher leben zu können. Die jüdische Gemeinschaft wolle auch weiterhin ein selbstbewusstes Judentum in Deutschland gestalten. "Jüdisches Leben in Deutschland ist Teil unserer Gesamtgesellschaft, und deshalb müssen wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass sich jüdisches Leben auch in Zukunft hier frei entfalten kann", sagte Schuster.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte bereits nach den jüngsten Angriffen auf Juden und jüdische Einrichtungen in Frankreich zur Auswanderung nach Israel ermuntert. Nach den tödlichen Attacken auf ein Kulturzentrum und eine Synagoge in Kopenhagen erneuerte er diesen Appell. Schuster hatte dies zurückgewiesen. Sollte nach den Anschlägen wirklich ein Massenexodus folgen, so der Zentralratspräsident, hätten die Terroristen schon eines ihrer Ziele erreicht.

gmf/cr (afp, dpa, epd, kna)