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Deutschland erklärt Wien zum Risikogebiet

16. September 2020

In der österreichischen Hauptstadt ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt spürbar gestiegen. Doch sie ist nicht die einzige Stadt auf der aktualisierten Liste der Corona-Risikogebiete des Robert Koch-Instituts.

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Österreich Corona-Pandemie Geschäft in Wien
Kunden mit Mundschutz verlassen ein Geschäft in Wien (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/H. Fohringer

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung die österreichische Hauptstadt Wien zum Risikogebiet erklärt. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete, in der nun auch das Bundesland Wien als einziges Risikogebiet in Österreich aufgeführt wird. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

Neben Wien listet das RKI neu als Corona-Risikogebiete die ungarische Hauptstadt Budapest sowie weitere Regionen in den Niederlanden mit den Städten Amsterdam, Rotterdam und Den Haag, Tschechien mit der Hauptstadt Prag sowie weitere Teile Kroatiens, Frankreichs und der Schweiz.

Das Auswärtige Amt hat inzwischen auch seine Reisewarnung entsprechend aktualisiert. Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreist, braucht einen negativen Coronatest, der nicht älter als 48 Stunden ist. Kann er diesem dem örtlichen Gesundheitsamt nicht vorlegen, ist eine zweiwöchige Quarantäne verpflichtend. Wahlweise können sich Rückkehrer aus Risikogebieten auch unmittelbar nach ihrer Einreise in Deutschland testen lassen und sich bis zu einem negativen Testergebnis in häusliche Quarantäne begeben. 

Österreich wird zum Corona-Risikoland

Am Dienstag hatte die Alpenrepublik ihre Corona-Warn-Ampel für Wien und einige andere Regionen auf die zweithöchste "Stufe orange" gesetzt - was aber zunächst keine Verschärfung der geltenden Schutzbestimmungen zur Folge hat.

Derzeit drohen Österreich - zumindest aber einzelnen Regionen - Reisewarnungen aus weiteren Ländern. Die Schweiz hat bereits eine Reisewarnung für Wien verhängt und könnte sie auf Tirol ausweiten. Auch Italien beobachtet die Entwicklung in Österreich genau. Auch hier könnten verpflichtende PCR-Tests für Reisende aus ganz Österreich erlassen werden, wie es etwa Zypern, Großbritannien und Norwegen bereits vollzogen haben.

Am Sonntag hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärt, er erwarte einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. "Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle", sagte der Regierungschef der österreichischen Nachrichtenagentur APA. 

Österreich Coronavirus Sebastian Kurz
Er warnt vor einer zweiten Coronavirus-Welle: Kanzler Sebastian KurzBild: picture-alliance/dpa/APA/R. Schlager

Als "besonders dramatisch" beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden. Er bat die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten.

Die Regierung hatte angesichts der wachsenden Infektionszahlen zuletzt eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen angekündigt: Unter anderem muss seit Montag in allen Geschäften, in öffentlichen Gebäuden und in Schulen außerhalb der Klassenräume ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Bisher galt in Österreich nur in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht.

kle/wa/fab (standard.at, oe24.tv, rtr, dpa, afp)