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Deutscher Staatsbürger im Jemen wieder frei

22. Juni 2016

Ein im Jemen gefangen gehaltener deutscher Staatsbürger ist durch Vermittlung des benachbarten Oman frei gekommen. Er werde ausgeflogen und solle in die Heimat zurückkehren können, teilte das Sultanat mit.

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Jemen - Zerstörte Gebäude in Sanaa (Foto: picture-alliance/dpa)
Kein sicherer Ort: In der Stadt Sanaa war der Deutsche wochenlang festgehalten wordenBild: picture-alliance/dpa

Nach mehreren Wochen in Haft ist ein im Jemen entführter Deutscher freigelassen worden. Er sei am Dienstagabend in die omanische Hauptstadt Maskat geflogen worden und solle in die Heimat zurückkehren, erklärte das Außenministerium des Sultanats nach Angaben der staatlichen Oman News Agency (ONA). Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin bestätigte den Bericht.

Der Mann sei "im Mai in Sanaa" inhaftiert worden. Die Stadt wird derzeit von der pro-iranischen Huthi-Miliz kontrolliert. "Wir sind der omanischen Regierung sehr dankbar, die entscheidende Unterstützung geleistet hat", erklärte der Sprecher. "Das Auswärtige Amt stand mit dem Deutschen während seiner Haft in Kontakt und hat sich gegenüber den jemenitischen Stellen für seine Freilassung eingesetzt."

Freilassung aus "humanitären Gründen"

In dem Bericht der Nachrichtenagentur ONA hieß es, die deutschen Behörden hätten das Sultanat Oman um Verhandlungen ersucht, um eine Freilassung aus "humanitären Gründen" zu erreichen. Keine Angaben wurden zur Identität des Mannes gemacht. Unklar blieb auch, warum der Mann festgehalten wurde. In einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters heißt es, der Deutsche sei entführt worden.

Der Oman, durch dessen diplomatische Bemühungen die Freilassung des deutschen Staatsbürgers möglich wurde, versucht auch, auf ein Ende des Bürgerkriegs im Jemen hinzuwirken. Dort kämpfen seit September 2014 die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die schiitischen Huthi-Rebellen und andere Gruppen, die dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh die Treue halten.

Nach der Eroberung Sanaas durch die Huthi-Miliz 2014 hatte Saudi-Arabien eine Militärallianz geschmiedet, die seitdem massive Luftangriffe in dem arabischen Land fliegt. Tausende Menschen, zumeist Zivilisten, sind bei den Auseinandersetzungen ums Leben gekommen.

pab/haz (afp, dpa, rtr)