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Deutscher Nationalpreis für Leipziger Montagsdemonstranten

11. März 2014

Der Deutsche Nationalpreis geht 25 Jahre nach dem Fall der Mauer an die Leipziger Montagsdemonstranten. Damit wird die friedliche Revolution gegen das Regime der DDR ausgezeichnet.

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Montagsdemonstrationen Leipzig 1989
Bild: picture alliance/Kimmo Mantyla

"Der Mauerfall am 9. November prägt für Westdeutsche den Herbst 1989, weil da die Trabbis kamen. Dieses wunderbare Ereignis überstrahlt aber zu Unrecht den 9. Oktober, ohne den es die plötzliche Maueröffnung nicht gegeben hätte", sagt Richard Schröder von der Deutschen Nationalstiftung. An jenem Montag sollte die Demonstration gewaltsam beendet werden. "Es kamen aber viel mehr als erwartet. Deshalb wagten die Sicherheitskräfte den Angriff nicht", so Schröder. Diese Kapitulation habe den Rücktritt von Staatschef Erich Honecker am 18. Oktober nach sich gezogen und die Maueröffnung erst ermöglicht.

Kirchlicher Hintergrund

Der Deutsche Nationalpreis ist mit 60.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr stellvertretend an Repräsentanten der Leipziger Montagsdemonstrationen: Christian Führer wurde 1980 Gemeindepfarrer der Nikolaikirche in Leipzig und verantwortete dort bis zur Revolution Friedensgebete, Fürbitte-Andachten für Verhaftete und Gesprächskreise für Ausreisewillige. Christoph Wonneberger ist der Initiator der von vielen Gemeinden in der DDR übernommenen Friedensgebete. Anfang 1987 koordinierte er als Gemeindepfarrer der Leipziger Lukaskirche die Friedensgebete, aus denen sich dann die Montagsdemonstrationen entwickelten. Bürgerrechtler Uwe Schwabe gehörte zu den Gründern des Neuen Forums in Leipzig und des "Archivs Bürgerbewegung Leipzig e.V.“", deren Vorstandsvorsitzender er heute ist.

Revolutionärer Mut und Gewaltverzicht

"Die Preisträger haben gezeigt, das jeder Mensch Geschichte schreiben kann», sagt der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Junk. "Der Preis würdigt Menschen, deren revolutionärer Mut und deren Gewaltverzicht den Einsturz des DDR-Regimes und den Fall der Mauer bewirkten", ergänzt Dirk Reimers von den Deutschen Nationalstiftung, die seit 1997 jährlich den Deutschen Nationalpreis vergibt. Die Stiftung wurde von Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt gegründet und will das Zusammenwachsen Deutschlands fördern.

az/jk (dpa/Deutsche Nationalstiftung)