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Kleinkunstpreis für Tobias Mann

5. März 2017

Kabarettisten, Chansonniers und Kleinkünstler werden beim renommierten Deutschen Kleinkunstpreis geehrt. Mann freute sich über einen Sieg in der Sparte Kabarett, Liedermacher Konstantin Wecker über den Ehrenpreis.

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Kabarettist Tobias Mann
Bild: picture alliance/dpa/H. Kaiser

Zum 45. Mal fand im Mainzer Forumstheater "unterhaus" am Sonntagabend die Siegerehrung der fünf Preisträger statt. "Ich bin aus allen Wolken gefallen", sagte der Mainzer Tobias Mann dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) schon im Vorfeld, als er von der Jury-Entscheidung erfuhr. Der Kabarettist und Musiker habe das Leben und die Politik aufmerksam im Blick, hieß es auf  der Homepage des "unterhaus". Als Entertainer fessele er sein Publikum mit Leichtigkeit, als politischer Kabarettist nutze er die Aufgeregtheit der Comedy. "Über die Jahre ist der leidenschaftliche Musiker zu einer wichtigen Stimme seiner Generation geworden."

Mann sammelte seine ersten Bühnenerfahrungen im Mainzer Karneval, jetzt freut er sich den bevorstehenden Bundestagswahlkampf mit einer zunehmenden Personalisierung der Debatte: "Das sind Dinge, die man als Kabarettist wunderbar sezieren kann."

Miniaturen des Alltags und schwarzer Humor

In der Sparte Chanson/Lied/Musik gewann das Gesangsduo "die feisten" für seine Spottlieder, die "meisterhaft komische Miniaturen aus dem nicht selten absurden deutschen Alltag" bieten, so die Jury. Die Kleinkunst-Auszeichnung ging an Nico Semsrott. Unter seiner dunklen Kapuze stecke ein heller politischer Kopf, wie er beispielsweise durch seine Grabrede auf die AfD beweise, hieß es. Die Schweizer Kabarettistin Hazel Brugger schließlich wurde für "ihren eigenwilligen Blick auf die Welt und sich selbst"  und ihren schwarzen Humor mit dem Förderpreis der Stadt Mainz ausgezeichnet.

Konstantin Wecker
Für sein Lebenswerk geehrt: Konstantin Wecker Bild: picture-alliance/dpa

Ehrenpreis für einen streitbaren Kopf

Den erst 2008 eingeführten Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz nahm am Sonntagabend der Münchener Liedermacher Konstantin Wecker entgegen. Er wurde als streitbarer Liedermacher und unbeugsamer Moralist gewürdigt - mit Herz, Hirn und Haltung, mit Wut und Zärtlichkeit singe er für eine friedliche und gerechte Welt.

Der mit jeweils 5000 Euro dotierte Deutsche Kleinkunstpreis gilt als bedeutendste Auszeichnung der verschiedenen Kleinkunst-Genres in der Bundesrepublik und wurde 1972 vom Mainzer Forumstheater "unterhaus" gestiftet. Erster Preisträger war der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch.

suc/qu (dpa, unterhaus)