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Deutsche Urlauber kehren aus Tunesien zurück

15. Januar 2011

Für Hunderte Deutsche endet ihr Tunesien-Aufenthalt früher als geplant: Die großen Reiseveranstalter holen ihre Urlauber aus dem krisengeschüttelten Land nach Hause. Die Ersten sind schon wieder zurück.

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Deutsche Touristen am Flughafen (Foto: dpa)
Erleichterte Touristen nach ihrer Rückkehr aus TunesienBild: picture alliance/dpa

Müde und erleichtert kamen die ersten Touristen an den Flughäfen in Düsseldorf und Berlin an. Manchen stand der Schock ins Gesicht geschrieben. "Ich bin froh, dass ich daheim bin. Nur schnell raus. Es sind Schüsse gefallen", berichtete Claus Kraft aus Murr am Neckar nach seiner Landung in Düsseldorf.

Er hatte in der Küstenstadt Zarzis Urlaub gemacht. "In der Stadt war überall Polizei", berichtet Kraft. Die Schüsse seien auf dem Markt der Stadt gefallen, später habe er erfahren, dass dort vier Menschen ums Leben gekommen seien - darunter auch ein Mitarbeiter der Hotelrezeption.

Zahlreiche Sondermaschinen sind unterwegs

Proteste in Tunesien (Foto: AP)
Bei den Protesten in Tunesien starben zahlreiche MenschenBild: AP

Claus Kraft war einer der ersten 230 Reisenden aus Tunesien, die der Reiseveranstalter Thomas Cook in der Nacht zum Samstag (15.01.2011) zurückholte. Das Unternehmen setzte Sondermaschinen ein, um die verbliebenen knapp 1800 Urlauber nach Deutschland auszufliegen. Auch Deutschlands größter Reiseveranstalter TUI brachte seine rund 1000 Urlauber nach Hause.

Zahlreiche Reiseunternehmen sagten alle geplanten Flüge nach Tunesien in den kommenden Tagen ab. Sie wiesen allerdings auch darauf hin, dass bisher noch niemand von den Touristen direkt von den Unruhen betroffen war.

Bundesregierung rät von Reisen ab

Wegen der instabilen Lage rät die Bundesregierung - ebenso wie das tunesische Fremdenverkehrsamt in Deutschland - von Reisen in das Land ab.

Außenminister Guido Westerwelle sagte, er gehe davon aus, dass bis Ende des Wochenendes alle deutschen Touristen, die zurück in die Heimat wollen, auch zurückgebracht werden könnten. Vor Beginn der Rückholaktion waren nach Branchenangaben bis zu 8000 deutsche Touristen in Tunesien. Das Auswärtige Amt hat die Urlauber, die noch vor Ort sind, zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen.


Autor: Michael Borgers (dpa, dapd)

Redaktion: Ursula Kissel