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Deutsche Teams wollen Grundstein legen

Andreas Sten-Ziemons14. Februar 2013

In der Europa League steht mit der Zwischenrunde die erste K.o.-Runde an. Leverkusen und Gladbach empfangen namhafte Gegner. Stuttgart hofft auf ein Ende der Krise. Hannover macht sich auf eine Reise ins Ungewisse.

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Spielszene Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach - André Schürrle beim Elfmeter (Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Bild: Bongarts/Getty Images

Was Bayer Leverkusen in Deutschland noch nie geschafft hat – nämlich den Gewinn der nationalen Meisterschaft – das ist dem Gegner der Werkself bereits 32 Mal gelungen. Benfica Lissabon ist portugiesischer Rekordmeister und auch nach europäischen Maßstäben alles andere als ein kleiner Gegner. "Benfica hat eine gute Mannschaft, das wird eine Herausforderung", warnt daher auch Bayer-Teamchef Sami Hyypiä vor dem aktuellen portugiesischen Vizemeister, "aber wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen." Entsprechend optimistisch sind Hyypiäs Vorstellungen, was das Ergebnis angeht: "1:0 wäre ein gutes Ergebnis, 5:0 ein sehr gutes."

Benfica ist Absteiger aus der Champions League. In Gruppe G wurden die Rot-Weißen hinter dem FC Barcelona und Celtic Glasgow nur Dritter. Star der Mannschaft ist Stürmer Lima. Der Brasilianer hat seit Jahresbeginn bereits zehnmal in zehn Pflichtspielen getroffen. Bayer setzt dagegen auf seine Heimstärke: In der Gruppenphase der Europa League ging in der BayArena keine Partie verloren, in der Bundesliga nur eine. "Wir haben oft gezeigt, was wir vor unseren Fans zu leisten vermögen. Da wird auch Benfica vor uns etwas Respekt haben", meinte Leverkusens Mittelfeldspieler Gonzalo Castro. Ohnehin darf man gespannt sein, wie ernst die Portugiesen das Spiel nehmen. Benfica-Trainer Jorge Jesus sagte vor der Partie, es sei wichtiger, dem Erzrivalen FC Porto den nationalen Titel abzujagen. Derzeit liegt Benfica mit Porto bei jeweils 46 Punkten gemeinsam auf Platz eins. "Und wenn die Europa League geopfert werden muss, dann tun wir das auch", sagte der Chefcoach. In Leverkusen würde man sich freuen.

Gastspiel beim Milliardärsclub

Vor einer hohen Hürde steht auch Hannover 96. Die "Roten" müssen beim russischen Millionen-Team von Anschi Machatschkala antreten. 96-Coach Mirko Slomka sieht seine Mannschaft daher in der Rolle des Außenseiters. "Anschi ist allererste Sahne", lobte Slomka die Star-Truppe um den Kameruner Weltklasse-Stürmer Samuel Eto'o, die vom Niederländer Guus Hiddink trainiert wird. "Anschi ist ein weiteres Highlight mit absoluten Top-Stars", schlug Hannovers Angreifer Jan Schlaudraff in dieselbe Kerbe. "Auf dem Papier sind wir Außenseiter, aber wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass wir uns entwickelt haben." Eigentlich ist Anschi in Dagestan im Nordkaukasus beheimatet. Doch wegen der politischen Unruhen die in der russischen Teilrepublik herrschen, trägt die Mannschaft, die von Milliardär Suleiman Kerimow großzügig finanziert wird, ihre Heimspiele in Moskau aus. Das bedeutet 96 muss auf ungewohntem Kunstrasen antreten – und das bei angekündigten Temperaturen von etwa sechs Grad minus.

Wunschgegner Lazio

Jubel Miroslav Klose im Trikot von Lazio Rom (Foto: Giuseppe Bellini/Getty Images)
Forza Lazio! Aber ohne ihn: Miroslav Klose ist verletzt und kann gegen die Borussia nicht dabei seinBild: Getty Images

Etwas wärmer wird es wohl in Mönchengladbach werden. Nicht nur was die Temperaturen, sondern auch, was die Stimmung angeht. In Gladbach sind Spiele auf internationaler Bühne nach jahrelanger Abstinenz immer etwas ganz Besonderes, vor allem, wenn ein Gegner wie Lazio Rom kommt. Das Stadion ist ausverkauft, ganz Gladbach freut sich auf den nächsten Höhepunkt. "Nicht nur unsere Fans, sondern auch die Mannschaft und der ganze Verein haben sich einen solchen Gegner gewünscht", sagte Vizepräsident Rainer Bonhof vor dem Duell mit dem italienischen Topclub, der zurzeit auf Rang drei der italienischen Serie A liegt. Allerdings müssen die Römer auf ihren besten Angreifer und wichtigsten Glücksbringer verzichten. Nationalstürmer Miroslav Klose fällt mit einem Bänderriss für Hin- und Rückspiel aus. Und auch Kapitän Stefano Mauri geht – wenn überhaupt – nur angeschlagen ins Spiel. Eine Chance für Gladbach?

Leichtes Spiel für Stuttgart?

Einen – zumindest vom Papier her – einfachen Gegner hat die Auslosung dem VfB Stuttgart beschert. Die in der Bundesliga arg gebeutelten Schwaben treffen zu Hause auf den belgischen Club KRC Genk. Bisher steht die Bilanz des VfB für 2013 bei vier Niederlagen in Folge. Nun soll der internationale Auftritt genutzt werden, um sich neuen Schwung für den Abstiegskampf zu holen. "Wir wollen ein gutes Ergebnis vorlegen und hoffen, dass uns dies auch einen Push für die Bundesliga gibt", sagte Sportdirektor Fredi Bobic. "Das ist eine neue Chance für uns." Allerdings werden das die Gegner aus Belgien ähnlich sehen. Wie die vergangenen Bundesliga-Spiele gezeigt haben, braucht es derzeit nicht viel, um die Stuttgarter aus dem Konzept zu bringen.