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Deutsche Redewendungen rund um den Himmel

Dagmar Breitenbach
15. Dezember 2022

Deutsche Redewendungen nutzen auch Bilder aus anderen Sphären. Da fällt kein Meister vom Himmel, aber der Himmel hängt schon mal voller Geigen.

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Barockgemälde,  mehrere Engel, einer mit Geige:  "Die Ekstase der Magdalenen" (1616/1620)
"Die Ekstase der Magdalenen" (1616/1620) - Im Himmel spielt man offenbar GeigeBild: Heritage Art/Heritage Images/picture alliance

Unsere Bildergalerie zeigt etliche beliebte deutsche Sprichwörter, die sich an Bilder des Himmels anlehnen.

"Der Himmel hängt voller Geigen" - wie kann das sein?

Diese deutsche Redewendung, eine von vielen, die das Thema "Himmel" aufgreifen, beschreibt einen Zustand ekstatischen Glücks, vermutlich inspiriert von Gemälden aus dem Barock, auf denen sich Engel tummeln, die Geige und andere himmlische Instrumente spielen.

Der Ausdruck findet sich in Schriften von Martin Luther, und in einer von Achim von Arnim und Clemens Brentano herausgegebenen Sammlung deutscher Volksgedichte und -lieder aus dem 17. Jahrhundert. 1912 dann die Operette "Der liebe Augustin" des österreichischen Komponisten Leo Fall, auch hier kommt die Redensart vor.

'In den Himmel wegen des Klimas'

Auch in der Literatur wird über den Himmel sinniert. 

"Der Himmel ist genauso unter unseren Füßen wie über unserem Kopf", meinte der US Autor Henry David Thoreau im 19. Jahrhundert. Mark Twain, beliebter US-Satiriker ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert, mutmaßte, dass es wohl im Himmel nicht "sehr humorvoll" zugehe. Außerdem bemerkte er: "Geh in den Himmel wegen des Klimas, zur Hölle wegen der Gesellschaft."

Der englische Dichter und Dramatiker William Shakespeare lässt Hamlet fast 300 Jahre zuvor zu seinem Freund sagen: "Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, von denen sich eure Schulweisheit nichts träumen lässt."

Virginia Woolf, englische Essayistin aus dem 20. Jahrhundert, schrieb: "Manchmal denke ich, der Himmel besteht aus ununterbrochenem, niemals ermüdendem Lesen."

Und für den österreichischen Dichter Ernst Ferstl stand fest: "Himmel und Hölle sind für jeden woanders!"

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